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Daser: „Manifestieren, was wir erreicht haben“

Interview mit HC Düsseldorf-Leiter

Bild: Archiv

von Jan Wochner

Die A-Jugend des HC Düsseldorf hat sich für die Bundesliga qualifiziert. Im Interview spricht Trainer Benny Daser über die rasante Entwicklung des Vereins, die Bedeutung der anstehenden Bundesligasaison und die Zielsetzung für die Spielzeit. Daser ist als Sportlicher Leiter die treibende Kraft in dem jungen Verein, der ausschließlich aus Jugendteams besteht.

Herr Daser, Ihre Mannschaft hat den Sprung in die Bundesliga in der Qualifikation gegen den TuS Königsdorf geschafft. Wie haben Sie gefeiert? Ging das überhaupt in dieser pandemie-geplagten Zeit?

Benny Daser: Ja, das ging. Wir haben vor der Halle beisammen gesessen und uns miteinander wirklich sehr gefreut. Da waren die Spieler und auch die Eltern mit dabei. Was die Jungs dann später gemacht haben, weiß ich nicht. Es ist nicht meine Aufgabe das im Blick zu behalten… (lacht)

Was bedeutet es dieser Mannschaft, den Bundesligaaufstieg geschafft zu haben?

Daser: Jede Menge, keine Frage. Die meisten Jungs haben so viel erlebt in den vergangenen Jahren. Natürlich sind auch ein paar Neuzugänge mit dabei. Aber die Historie dieser Mannschaft ist besonders. Die Spieler, die am längsten mit dabei sind, wissen, wovon ich spreche. Sie haben bei der HSG begonnen, später für den ART gespielt, dann unter der Flagge der RheinVikings und jetzt für den HC Düsseldorf.

Das sind mehr Vereine als manch Profi in seiner Karriere schafft…

Daser: Ja und die Zeit war ja auch geprägt von Insolvenzen, Schlammschlachten in der Führungsetage oder Unruhen im Seniorenbereich. Oft war die Kohle knapp, mal verschwand der Vorstand mit der Kasse. Die Jungs haben also einiges erlebt und das schweißt zusammen. Wenn man dann so ein Ziel wie jetzt den Bundesligaaufstieg erreicht, ist das einfach sensationell.

Vergangenes Jahr ist die Mannschaft in der Qualifikation noch ausgeschieden. Welche Rolle hat das noch gespielt?

Daser: Natürlich sind die Erfahrungen von vor einem Jahr wichtig für uns. Damals haben uns Spieler kurz vorher, ihren bevorstehenden Wechsel mitgeteilt. Wir haben sie dann für die entscheidenden Spiele nicht mehr berücksichtigt. Andere Leistungsträger haben sich verletzt. Am Ende waren die Begleitumstände zu schlecht, um es zu schaffen. Das war schade.

Welche Erfahrungen hat das Team gesammelt?

Daser: Ich glaube schon, dass die Gier dadurch gewachsen ist. Während der Corona-Pause haben die Spieler unheimlich diszipliniert gearbeitet, gerade im Kraft- und Ausdauerbereich. Lohn war jetzt eine sehr starke Vorbereitung und die geglückte Qualifikation für die Bundesliga.

Was bedeutet das für den noch jungen HC Düsseldorf? Sie haben von einer „Legitimation“ für den Verein gesprochen?

Daser: Ja, denn wir sind vor zweieinhalb Jahren bei der Vereinsgründung mit dem Anspruch gestartet, den Leistungsgedanken zu stärken und Leistungssport betreiben zu wollen. Ich weiß nicht, ob wir jetzt schon sagen können, dass wir ein neues Level erreicht haben mit der Quali, denn viel wichtiger ist es, dass wir über einen längeren Zeitraum abliefern. Wir müssen, wenn man so will, manifestieren, was wir erreicht haben. Das ist die Herausforderung.

Und welche Ziele geben sie für die Bundesliga aus?

Daser: Langfristig wollen wir dem BHC und Essen den Platz an der Sonne im Jugendbereich am Niederrhein streitig machen. Vor allem aber wollen wir eine der Top-Ausbildungsadressen in Deutschland werden. Darauf arbeiten wir hin. In dieser Saison streben wir die Direktqualifikation für das nächste Jahr Bundesliga mit der A-Jugend an. Und mit der B- und C-Jugend in der Nordrheinliga auch…

Danke für das Gespräch, Herr Daser.

Daser: Sehr gerne.

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