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Das tapfere Quintett

Ersatzgeschwächter TuS Nord beweist große Moral

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Im entscheidenden dritten Play-off-Halbfinale der Rollhockey-Bundesliga gegen Cronenberg stehen Trainerin Nicole Paczia nur noch Torhüterin Maren van der Fels sowie die Feldspielerinnen Jenny Delgado, Marie Rittler, Franziska Neubert und Anne-Marie Fuhrer zur Verfügung. Trotzdem macht es der TuS den Gegnerinnen beim 1:5 so schwer wie nur irgendwie möglich. Insgesamt ziehen die Unterratherinnen ein positives Saisonfazit.

Wenn jemand in diesen Tagen ein Lexikon mit Sportbegriffen produzieren würde, neben den Begriff „Moral“ müsste auf jeden Fall ein Mannschaftsfoto der Rollhockeydamen des TuS Nord abgedruckt werden. Denn anstatt zu hadern und zu jammern, kämpfte sich der immer kleiner werdende Kader von Nicole Paczia tapfer durch seine Play-off-Halbfinalserie gegen den RSC Cronenberg.

Im entscheidenden dritten Spiel am Sonntagabend standen der Trainerin gerade einmal noch vier aufrechte Feldspielerinnen sowie Torhüterin Maren van der Fels zur Verfügung. Doch der TuS trat trotzdem an und bewies bei der 1:5-Niederlage noch einmal eine phänomenale Moral – auch wenn der Finaleinzug nicht mehr zu realisieren war.

„Wir haben Cronenberg mit vier Frauen im Feld sowie einer superstarken Maren im Tor die Stirn geboten. Ohne die Schiedsrichter hätte sich der RSC noch länger an uns die Zähne ausgebissen“, fasste Jenny Delgado das Entscheidungsspiel zusammen. Unter den gegebenen Voraussetzungen hätte eigentlich eine Verlegung in Betracht kommen müssen. Der Verband lehnte dies ab. „Wir haben als Team entschieden, dass wir das nicht kampflos hergeben und antreten, um es Cronenberg nicht leicht zu machen. Und genau das ist uns gelungen.“

Celina Baltes fällt vor Spiel zwei aus, Daniela Paczia verletzt sich

Schon vor dem ersten Spiel am Freitagabend in heimischer Halle trieben coronabedingte Ausfälle den TuS-Damen die ersten Sorgenfalten auf die Stirn. Doch mit einer bärenstarken Mannschaftsleistung sowie den Toren von Celina Baltes, Daniela Paczia und Anne-Marie Fuhrer bogen die Unterratherinnen einen frühen 0:2-Rückstand in einen umjubelten 3:2-Sieg um.

Foto: Kenny Beele

„Die Cronenbergerinnen haben wohl gedacht, dass es für sie einfach wird. Aber wir hatten nichts zu verlieren, haben alles in die Waagschale geworfen und mit Herz und Teamgeist den Heimsieg geholt“, blickte Delgado zurück. Doch die Rollhockey-Götter meinten es im weiteren Verlauf des Wochenendes nicht besonders gut mit den Düsseldorferinnen.

Vor Spiel zwei am Samstag fiel auch Celina Baltes aus. So trat der TuS Nord mit nur noch fünf Feldspielerinnen in Wuppertal an. Franziska Neuberts Doppelpack hielt eine Partie offen, in der sich mit Daniela Paczia die nächste Spielerin verletzte. Als Marie-Christine Rittler mit einer Blauen Karte draußen saß, agierten die Grün-Weißen zeitweise nur noch zu dritt. Das finale Resultat von 2:4 kam da schon einer kleinen Sensation gleich.

Jenny Delgado gelingt in Spiel drei der einzige Treffer

Während Cronenberg mit voller Kapelle in die entscheidende Partie der Halbfinalserie gehen konnte, reiste der TuS Nord mit fünf Feldspielerinnen an. Doch nach wenigen Minuten fiel Daniela Paczia abermals aus. Zu groß waren die Schmerzen nach der in Spiel zwei erlittenen Verletzung. Mehr als der Ehrentreffer durch Jenny Delgado gelang den Düsseldorferinnen ohne Auswechselmöglichkeiten beim 1:5 nicht. „Wir sind trotzdem mega stolz und haben in dieser Serie gezeigt, was es bedeutet, ein Team zu sein“, sagte Delgado. „Wir haben alles gegeben – auch für diejenigen, die eben nicht dabei sein konnten.“

Mit Platz drei nach der Hauptrunde hinter den beiden Finalisten Calenberg und Cronenberg hatten die Damen des TuS Nord ihr selbstgestecktes Saisonziel Play-offs erreicht. Entsprechend positiv fällt das Fazit zur Spielzeit 2021/22 aus. „Wir sind wirklich stolz auf unsere Saison und darauf, wie wir als Team zusammengewachsen sind. Deshalb freuen wir uns jetzt schon auf die neue Saison“, sagte Delgado.

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