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Corona wirft Johannes Frey auf die Matte

Judo-Ass ist inzwischen wieder genesen

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Kurz vor dem Grand Slam in Georgien muss sich der 24-Jährige in Quarantäne begeben. Der Judoda des TEAM 2021 Düsseldorf erlebt in dieser Phase heftige Symptome, ist mittlerweile aber genesen und zurück in Deutschland. Nun hofft Frey auf die baldige Rückkehr in den Trainings- und Wettkampfbetrieb.

Zehn Tage lang saß Johannes Frey in einem Hotelzimmer in Georgien. Quarantäne nach einem positiven Corona-Test. „Ich hatte zwar kein Fieber, aber schlimme Kopfschmerzen und Geschmacks- sowie Geruchsverlust. Außerdem war ich schlapp und müde, erzählt der Judoka des JC 71 Düsseldorf am Telefon.

Was war passiert? Frey weilte mit der Deutschen Judo-Nationalmannschaft in Tiflis. In der Hauptstadt Georgiens wurde ein Trainingslager abgehalten, als Vorbereitung für den dort stattfindenden Grand Slam. Eine Erkältung setzte den 24-Jährigen vom TEAM 2021 Düsseldorf für zwei Tage außer Gefecht, die durchgeführten Corona-Tests waren erst einmal alle negativ. Dann aber erhielt Frey ein positives Testergebnis und musste sich in Quarantäne begeben. Wie rund ein Viertel aus der 31-köpfigen Delegation des Deutschen Judo-Bundes (DJB) auch.

Die ganze Nationalmannschaft war guter Dinge und ich persönlich war richtig gut drauf, richtig heiß auf die Wettkämpfe in Georgien. Während der Isolation habe ich den Livestream vom Grand Slam angeschaut. Das hat an den Nerven gekratzt. Denn als ich sah, wer auf dem Treppchen landete, tat es doppelt weh, weil ich die alle schon geschlagen habe. Eine Medaille wäre in jedem Fall drin gewesen“, sagt Frey.

Grünes Licht“ nach medizinischen Untersuchungen am Dienstag?

Eigentlich sollte der Grand Slam als wichtiges Puzzlestück der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele dienen, doch nach dem positiven Test war alles erst einmal dahin. „Meinen Bruder Karl-Richard hatte es auch erwischt. Letztendlich war es sogar ein kleiner Pluspunkt, dass er auch vor Ort war in Georgien. Kontakte nach außen hast du in der Quarantäne ja keine. Ich stand zwar in ständigem Austausch mit der Familie in Deutschland, aber die zehn Tage hatten es schon in sich.“

Nach der Rückkehr aus Georgien begab sich Johannes Frey für einige weitere Tage in Isolation. Inzwischen geht es ihm deutlich besser, auch sein Bruder fühlt sich wieder gut. Doch noch kann der Polizeimeisteranwärter nicht wieder loslegen. Am Dienstag stehen erst noch ärztliche Untersuchungen an. Beim „Return to Sport“ prüfen die Mediziner unter anderem die Lungenfunktion des Judoka. „Wenn ich grünes Licht erhalte und auch der Verbandsarzt sagt, dass ich wieder mit dem Training beginnen kann, dann gebe ich mir eine Woche Zeit für die ,Wiedereinfindung‘. Ich muss mich erst einmal herantasten und prüfen, wie viele PS ich vielleicht verloren habe“, sagt Frey, der bei der EM vom 16. bis 18. April in Lissabon definitiv noch nicht dabei sein wird.

Anfang Mai möchte er beim Grand Slam im russischen Kasan sein Comeback geben – wenn alles passt. „Sollte das nicht funktionieren, werde ich spätestens bei der Weltmeisterschaft im Juni in Budapest wieder am Start sein“, gibt sich Frey beim Wiedereinstieg selbst ein bisschen mehr Spielraum. Nach dem überstandenen „Corona-Schock“ von Tiflis hat er sein großes Ziel nicht aus den Augen verloren: Für die Olympischen Spiele in Tokio ist und bleibt Frey nominiert. „Die Leute, die in der Rangliste hinter mir Meine volle Konzentration liegt auf den Olympischen Spielen.“

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