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Bremst Corona Thorwirth noch aus?

Gregory Minoue hat den Titel im Visier

Foto: Eibner/Imago

von Norbert Krings

Über die Trendsportarten 3×3, Beachvolleyball und Bouldern ist in der jüngsten Vergangenheit angesichts der großen Erfolge zurecht groß berichtet worden. Auch die Leichtathletik hat immer noch etwas zu bieten. So gehen bei den am Wochenende in Berlin stattfindenden Deutschen Meisterschaften drei Starter aus Düsseldorf und überraschend auch eine Staffel der Allgemeinen Rather Turnerschaft ins Rennen. Max Thorwirth versucht, die Qualifikation für die Europameisterschaften in München zu schaffen. Gregory Minoue greift sogar nach dem Titel über 110-Meter Hürden.

Seine Bestzeit über 5000 Meter in Oordegem, Belgien, am 28. Mai, bedeutete gleichzeitig für Maximilian Thorwirth das Übertreffen der EM-Norm. Doch so erfreulich blieb seine Ausgangsposition für die Deutschen Meisterschaften, die an diesem Wochenende in Berlin über die Bühne gehen werden, leider nicht.

Drei Tage später erkrankte der Läufer, der für SFD Düsseldorf startet, an Corona. „Es hat mich relativ heftig erwischt“, berichtet Thorwirth, der sich aber nicht aus Rhythmus bringen lassen möchte. „Ich war vier, fünf Tage mit Fieber, Schüttelfrost, Nachtschweiß und Kopfschmerzen komplett außer Gefecht gesetzt.“ Auch die Tage danach ging wenig, immerhin sei das Fieber dann verschwunden.

Am liebsten läuft Max Thorwirth vornweg. Foto: ULxSPORTS/R.xSchmittx/Imago

In dieser wichtigen Phase ging es dann nur mit 15 Minuten lockerem Traben wieder los. Nach den zwei Wochen wurde dann mit der Trainerin Isabelle Baumann in Tübingen überlegt, ob der Start bei den „Deutschen“ abgesagt werden sollte. „Dann haben wir einen Medizincheck mit den DLV -Ärzten gemacht“, sagt Thorwirth, dessen Lungen-, Herz- und Blutwerte dabei “okay“ waren. „So bekam ich am 13. Juni dann das Go, um die Vorbereitung auf die Titelkämpfe wieder aufzunehmen.“

Am Samstag erfolgte dann ein Test, wie Thorwirth auf die Belastung reagiert. Das habe sogar ganz gut funktioniert. „Das hat mir das Gefühl gegeben, das ich in Berlin nicht komplett abkacken werde.“ Wie es in einer Rennsituation dann aussieht, müsse man natürlich abwarten. „Ich will mir und meinem Körper jedenfalls eine Chance geben. Eine ideale Vorbereitung auf Berlin, war das sicherlich nicht.“

Mental geht Thorwirth in das Rennen, als habe er Bestform. Ängstlich zu laufen, bringt nicht das erhoffte Ergebnis. Denn der Düsseldorfer Leichtathlet muss einen der drei oder vier starken Läufer hinter sich zu lassen, um mit einem Platz unter den ersten Drei die EM-Nominierung zu sichern. „Es ist schade, vor der Erkrankung war ich in der Form meines Lebens“, sagt Thorwirth, der aber das Zeug und den Biss hat, die Konkurrenz trotzdem zu überraschen.

Auch Gregory Minoue fing sich noch eine Erkältung ein

Einer der beiden anderen Düsseldorfer Einzelstarter in Berlin ist Joshua Koßmann, der inzwischen für den ART an den Start auf den Sprintdistanzen geht. Immerhin steht seine Bestzeit inzwischen bereits bei 10,51 Sekunden. Er trainiert bei Ralf Jaros und darf sich durchaus Chancen ausrechnen, das Halbfinale zu erreichen. Vielleicht ist noch eine weitere Steigerung in diesem besonderen Wettkampf möglich.

Joshua Koßmann startet im Sprint. Foto: Franke

Gregory Minoue ist seinen Trainern beim TV Angermund sehr dankbar, diese ihn immer wieder aufgebaut haben. Antje und Klaus Kirberg wollten nicht, dass sich der Hürdensprinter zurücklehnt und sich mit dem Erreichten zufrieden gibt. Er hat also hart gearbeitet, durfte als Belohnung beim „Istaf Indoor“ im PSD BANK DOME starten und ist auch jetzt vor den nationalen Titelkämpfen gut in Form. Seine Bestzeit über die 110 Meter-Hürden steht bei 13,78 Sekunden. In diesem Jahr ist er damit Dritter in der Deutschen Rangliste. Die beiden Sprinter vor ihm, Gregor Traber (13,66) und Tim Eikermann (13,78/weniger Rückenwind) sind aber nur unwesentlich schneller gewesen. Vor allem Traber scheint derzeit auch etwas außer Form zu sein. Der „große Champ“ sei derzeit schlagbar, glaubt der Düsseldorfer.

Gregory Minoue stürmt über die Hürden. Foto: kk

„Mein Ziel ist eigentlich in Berlin, den Titel zu holen, aber zumindest eine Medaille“, meldet sich Minoue selbstbewusst zu Wort. „Es wird sehr schwer und ist eine gute Challenge, denn die Konkurrenten Tim und Stefan Volzer sind stark.“ Er gehe mit der klaren Absicht in diesen Wettkampf, Deutscher Meister zu werden. Und großartig wäre es, wenn er direkt noch die EM-Norm von 13,50 Sekunden unterbieten könnte. So schnell war er aber über die Männerhürden noch nicht. „Dann wäre ich wunschlos glücklich“, sagt er.

Ein kleines Problem beeinträchtigte auch die Vorbereitung von Minoue. Denn er war auch krank. Doch die fünf Tage nahezu ohne Training seien für ihn kein Grund, an seinem Ziel in Berlin etwas zu ändern. „Ich bin immer noch etwas erkältet. Das ist nervig, sollte mich aber nicht abhalten, und die Form dürfte nicht ruiniert sein.“

Bestzeit ist das Ziel der ART-Staffel der Damen in Berlin

Die Damen Staffel des ART (4 x 100 m) hat mit 47,40 die Vize-Meisterschaft bei den NRW-Titelkämpfen geholt und sich damit mit der A-Norm für Berlin qualifiziert. In den vergangenen Jahren sind die vier jungen Damen für die SG Kaarst gestartet. Da aber Frank Dukat dort als Trainer aufgehört hat, konnte der ART mit Silvio Zein als Trainer Ihnen die Möglichkeit geben, als Staffel zusammen zu bleiben. Das Quartett will in Berlin im Vorlauf ihre beste Zeit nochmals verbessern.

 

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