von Tobias Kemberg
Meisterschaften, Pokalsiege und Europapokal-Triumphe gehören zur DNA der Düsseldorfer. Doch warum ist der Verein eigentlich über Jahre und Jahrzehnte dauerhaft so erfolgreich. Vor dem Champions-League-Finale erklärt D.SPORTS die Erfolgsformel.
Borussia Düsseldorf greift in diesen Tagen nach dem siebten Champions-League-Titel. Der Tischtennis-Rekordmeister gastiert im Hinspiel am Freitagabend beim 1. FC Saarbrücken, die Entscheidung um den wichtigsten Titel auf Klubebene fällt am Montagabend im ARAG CenterCourt. Doch was macht den Klub, der seit Jahrzehnten kontinuierlich auf Top-Niveau agiert, eigentlich so stark?
Top-Stars und Top-Talente
Ob Jörg Roßkopf, Vladimir Samsonov oder eben Timo Boll – die Borussia war in vielen Fällen in der Lage, die absoluten Topspieler Europas nach Düsseldorf zu lotsen. Dabei halfen einerseits das Renommee des Vereins und andererseits die pekuniären Möglichkeiten, die im Vergleich zur Konkurrenz oft mehr hergaben.
Aber die Borussia zeichnet sich bis heute ebenso durch den Aufbau eigener sowie die Förderung von verpflichteten Talenten aus. 2016 kam Anton Källberg nach Düsseldorf, der vom Management und Trainer die Zeit bekam, um sich trotz der immer großen Ambitionen der Borussia zu entwickeln. Seit der Pandemie spielt der inzwischen 25-jährige Källberg auf exzellentem Niveau und ist in der Vergangenheit in vielen Partien als verlässlich punktende Nummer eins aufgelaufen.
Jüngstes Beispiel ist der im vergangenen Sommer hinzugekommene Kay Stumper, der mit 20 Jahren nun sein erstes Champions-League-Finale bestreiten wird. Weitere Beispiele von Top-Stars und –Talenten gäbe es zuhauf. Aber eben diese Mischung ist ein wichtiger Baustein im Erfolgsrezept des Klubs.
Kontinuität auf wichtigen Positionen
Andreas Preuß hat bei der Borussia gespielt, die erste Mannschaft trainiert und immer wieder Top-Teams zusammengestellt und beisammen gehalten. Der 61-Jährige arbeitet seit 1994 als Manager und die vielen Erfolge in den vergangenen drei Jahrzehnten sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. In seine Amtszeit fallen unter anderem vier Triple-Gewinne.
Noch nicht ganz so lange wie Preuß bekleidet auch Danny Heister eine Schlüsselposition bei der Borussia. Der Niederländer ist seit 2010 Cheftrainer des erfolgreichsten deutschen Tischtennisklubs und verlängerte im vergangenen Oktober seinen Vertrag bis Sommer 2026. „Dang Qiu und Anton Källberg sind durch Danny in den Kreis der Besten aufgestiegen, haben aber das Potenzial, noch besser zu werden, und Kay steht ganz am Anfang seiner Karriere und soll zu einer festen Größe in der Bundesliga und auf der World Tour aufgebaut werden. Wir haben Vertrauen in ihn, dass Danny der Richtige für die Gestaltung der kommenden Jahre ist“, sagt Preuß.
Standort
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Stabilität bei der Borussia ist der Standort. Das Deutsche Tischtenniszentrum am Staufenplatz beherbergt regelmäßig Spitzenspieler und erfolgversprechende Nachwuchsspieler. Und das schafft auch für die eigenen Profis beste Trainingsmöglichkeiten und -Voraussetzungen. Das integrierte Sporthotel und die angesiedelte andro Tischtennis-Schule runden das optimale Setup für die Borussia ab, die auch dadurch Talente früh unter die Lupe nehmen und fördern kann.
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