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Borger und Sude wollen hoch hinaus

Beachvolleyball: Zweiter WM-Start für Cinja Tillmann

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Fünf Beachvolleyball-Paare aus Deutschland spielen seit Freitag bei der Beachvolleyball-WM in Rom. Während nur ein deutsches Herren-Duo dabei ist, sind vier weibliche deutsche Teams am Start – und drei mit Volleyballerinnen aus Düsseldorf.

Während sich Julia Sude und Karla Borger Chancen ausrechnen, weit zu kommen, wartet Cinja Tillmann, die ebenfalls für die DJK Tusa Düsseldorf startet, wie sich die ersten Spiele ergeben. Denn ihre Partnerin Svenja Müller ist erstmals bei einem so großen internationalen Turnier dabei. Das gilt auch für Sarah Schulz, ebenfalls von der TuSA, die mit ihrer Stuttgarter Partnerin Chantal Laboureur nach den Sternen greift.

„Die Vorfreude ist natürlich groß“, schreibt Cinja Tillmann aus Rom, die fit ist und gut drauf ist. Mit ihrer Partnerin Svenja Müller, die für den ETV Hamburg startet, nutzte sie bisher seit ihrer Ankunft in Rom alle Möglichkeiten, um noch gemeinsam zu trainieren. „Wir fühlen uns sehr gut vorbereitet und freuen uns, dass es endlich losgeht“, sagt Cinja Tillmann vor ihrem zweiten WM-Start. Eine große Zielvorgabe gibt es von ihr nicht. „Wir konzentrieren uns auf jedes Spiel und versuchen tatsächlich immer nur den nächsten Punkt im Auge zu behalten.“

Cinja Tillmann geht mit großer Vorfreude bei der WM an den Start. Foto: Kenny Beele

So stand auch das Studium der ersten Gegnerinnen in ihrer Gruppe im Mittelpunkt der Vorbereitungen. Tillmann/Müller treffen zum Auftakt am heutigen Freitag auf Taravadee Naraphornrapat und Worapeerachayakorn Kongphopsarutawadee aus Thailand. Das Spiel findet erst um 21.45 Uhr in Rom statt. Das gegnerische Duo ist den beiden Deutschen gut bekannt, da die beiden Thailänderinnen auf der asiatischen Tour bislang ziemlich erfolgreich waren. Cinja Tillmann lobt die Gegnerinnen: „Das ist ein sehr spielstarkes Team.“ Doch daran, dass sie gerne mit Svenja Müller dieses erste Gruppenspiel erfolgreich gestalten will, lässt sie keinen Zweifel.

Zwar sind Sarah Schulz und Chantal Laboureur eher Außenseiterinnen, haben auf der neuen Beach Pro Tour in Katar aber Anfang Mai nur knapp ihren ersten gemeinsamen großen internationalen Titel verpasst. Die Deutschen Meisterinnen unterlagen im Finale nur den Brasilianerinnen Barbara und Carol 0:2. Zuvor hatten sie im Halbfinale die Weltranglistendritten Tanja Hüberli und Nina Brunner aus der Schweiz bezwungen und sich im deutschen Viertelfinal-Duell gegen Tillmann und Müller durchgesetzt. So rechnen sich Schulz und Laboureur durchaus etwas aus bei diesem Welttitelkämpfen. Sie starten heute gegen das französische Duo Lezane Placette und Alexia Richard bereits um 15.45 Uhr.

Heiße Spiele und große Ziele für Karla Borger und Julia Sude

Karla Borger und Julia Sude würden gerne ihrer sportlichen Geschichte ein weiteres Erfolgskapitel hinzufügen. Vor allem mit viel Routine geht das Düsseldorfer Duo an das Projekt WM heran. Schließlich ist es ist die bereits fünfte WM-Teilnahme für Karla Borger und sogar der sechste WM-Start für Julia Sude, die ja auch als deutsches National-Team in Rom an den Start gehen.

Seit langem werden die beiden Sportlerinnen, die für die DJK TuSA 06 Düsseldorf starten, vor Ort wieder von einem größeren Umfeld betreut. Mit in Rom dabei sind Trainer Ricardo „Vento“ Brunale de Andrade sowie Sportpsychologin Nadine Volkmer. Den besonderen Rhythmus einer WM kennen die beiden Volleyballerinnen sehr gut. Für den brasilianischen Trainer „Vento“ ist es sogar die achte Teilnahme bei den Weltmeisterschaften. „Dabei hat es noch nie für mich als Trainer für eine Medaille gereicht. Aber ich arbeite daran“, sagt Vento augenzwinkernd. „Es ist mir ein Vergnügen, dies mit zwei Spielerinnen dieser hohen Qualität zu tun.“ 

Karla Borger und Julia Sude gehören mit zu den aussichtsreichsten Teams bei dieser WM. Foto: Kenny Beele

Die Voraussetzungen sind für das Düsseldorfer Team nicht optimal, da Julia Sude gerade erst eine Corona-Infektion überstanden hat und sehr hohe Temperaturen für die WM-Tage erwartet werden. „Aber wir werden unser Bestes geben für einen guten Auftritt“, sagt Sude. „Die Saison ist wirklich sehr holperig, vor allem weil wir beide Corona hatten, leider nicht zum selben Zeitpunkt. Jetzt so kurz vor der WM haben wir kaum zusammen trainiert, sind also nicht perfekt vorbereitet.“

Das Ziel ist dennoch eindeutig. Beide wollen um die WM-Medaillen mitspielen. Im ersten Spiel an diesem Freitag um 18.45 Uhr gegen ein polnisches Duo müssen die beiden Deutschen auf der Hut sein.  Kinga Wojtasik und Katarzyna Kociolek gehen zwar als Außenseiterinnen ins Spiel, doch Borger/Sude müssen erst einmal zu ihrem Rhythmus finden. Falls das gelingt, ist einiges möglich. „Auch wenn es meine sechste Teilnahme ist, gilt für mich nicht ‚dabei sein ist alles‘. Da muss schon mehr passieren“, sagt Julia Sude und Karla Borger kann es nach der erzwungenen Unterbrechung kaum erwarten und sagt: „Wir wollen endlich wieder zocken!“

Die Bedingungen in Rom sind nicht optimal

Der Center-Court befindet sich in Rom in einem ehrwürdigen Stadion. „Das ist wirklich eine beeindruckende Kulisse“, sagt Karla Borger. „Allerdings ist die Örtlichkeit das Schönste an dem Turnier. Die Bedingungen drum herum passen nicht so und man muss viel Gleichmut aufbringen und versuchen, die Organisationsprobleme der Veranstalter wegzulächeln.“ Und Julia Sude hofft auf eine tolle Stimmung von vollen Tribünen. „Auf so eine Atmosphäre haben wir ja nun lange verzichten müssen.“ 

 
 

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