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Bittere Tränen nach Viertelfinal-Aus

Meister-Serie der DHC-Damen endet

Selin Oruz kann ihre Enttäuschung nach dem Viertelfinal-Aus nicht verbergen. Foto: Kenny Beele

Deutsche Meistertitel im deutschen Damenhockey gingen seit Jahren nur nach Düsseldorf. Die fast unheimliche Dominanz des DHC ist aber vorerst gebrochen. Im Viertelfinale um die Deutsche Feldmeisterschaft schied das Team von Trainer Sussenburger gegen Hamburg vorzeitig aus.

Wieder Penalty-Shootout. Und wieder den Kürzeren gezogen. Ausgerechnet in der Spezialität des DHC. Nach Abpfiff brach sich die Enttäuschung der DHC-Spielerinnen Bahn. Trainer Nico Sussenburger musste viele seiner Schützlinge nach dem Aus im Play-off-Viertelfinale trösten.

Wenn die Tränen getrocknet sind, werden sie beim DHC feststellen, dass es Gründe für die gescheiterte Titelverteidigung gab. Offensichtliche und weniger eindeutige. Dass nach vier Meisterschaften hintereinander, übergreifend in Halle und auf dem Feld, allerdings einmal ein Rückschlag folgen durfte, liegt auf der Hand.

Trost für Sara Strauss von Coach Nico Sussenburger. Foto: Kenny Beele

Hoffnung nach Noltes Führungstreffer

Nach der knappen Niederlage im ersten Play-off-Aufeinandertreffen mit dem UHC in Hamburg vor einer Woche, hatten die Oberkasselerinnen fest mit einer Chance auf ein Comeback gerechnet. Der Plan war einfach: Zwei Heimspiele gewinnen und doch noch das Ticket für das Final 4-Turnier lösen. So wie es zuletzt immer geklappt hatte.

Und nach dem frühen Führungstreffer von Lisa Nolte per Strafecke schien das Selbstvertrauen endlich wieder zurück zu sein. Vorbei die Zeit der fehlenden Form? Tatsächlich hatte der DHC Chancen, die Führung auszubauen. Die wohl beste vergab Mannschaftsführerin Selin Oruz ebenfalls per Strafecke denkbar knapp.

Der UHC Hamburg kam so im letzten Viertel doch noch zum Ausgleich. Wie so oft in dieser Saison gab der DHC einen Vorsprung aus der Hand. Sinnbildlich für die Formschwäche über weite Strecken dieses Kalenderjahres. 

Kubalskis Fehlen im Tor schmerzt enorm

Im Penaltyschießen konzentrierte sich die Hoffnung auf Torhüterin Kristina Reynolds. Die erfahrene Ex-Nationalspielerin und Bronzemedaillen-Gewinnerin von Rio 2016 war aus dem Ruhestand reaktiviert worden, weil Stammkeeperin Nathalie Kubalski angeschlagen passen musste. 

Wer weiß, ob der DHC nicht das Halbfinalticket hätte lösen können, wäre Kubalski fit gewesen. Schließlich gilt die deutsche Nummer eins als eine der besten Penalty-Killerinnen auf der Welt. Reynolds war bei zwei Versuchen der Hamburgerinnen zunächst zur Stelle, wurde aber jeweils im Nachschuss doch noch überwunden. 

Maike Schaunig fiebert beim Penalty-Shootout vergeblich mit. Foto: Kenny Beele

Blick auf die Erfolge und weniger auf das Ausscheiden

Weil zwei Spielerinnen des DHC nicht trafen, stand das Ausscheiden auf eigenem Platz fest. Der Traum von der Titelverteidigung ist damit geplatzt. Die Formschwäche ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase dürfte analysiert und aufgearbeitet werden. Andererseits hat die Mannschaft in der jüngeren Vergangenheit Großartiges geleistet und historische Erfolge gefeiert.

„Diese Erfolge darf man nicht vergessen, vor allem weil die Ansprüche an uns mittlerweile natürlich hoch sind“, sagte DHC-Kapitänin Selin Oruz. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass mit einer fitten Nathalie Kubalski das Team womöglich wieder im DM-Halbfinale stünde. Ob das Mitwirken der Nationaltorhüterin aus dem Team Düsseldorf wirklich den Lauf der Dinge geändert hätte, wird sich aber wohl niemals herausfinden lassen.

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