Von Norbert Krings – Wenn Sara Strauss für den Düsseldorfer Hockeyclub auf dem Platz steht, ist sie immer für ein Tor gut. Lange musste der amtierende Deutsche Feldhockey-Meister auf die Torjägerin und Nationalspielerin verzichten. Im Viertelfinale gegen den Berliner HC meldete sie sich direkt mit zwei Treffern zurück und sorgte so entscheidend mit für den Einzug ins “Feldhockey Final4 2025”. Das Endturnier um den nationalen Titel 2025 wird am Wochenende in Krefeld, auf der Anlage ihres Heimatvereins ausgerichtet.
Hallo Sara, wie geht es Dir? Bist Du wieder völlig fit?
Sara Strauss: Ja, mir geht es gut, ich bin wieder voll im Mannschaftstraining und fühle mich fit. Das entscheidende Spiel gegen Berlin, das wir 3:2 gewonnen haben, war mein erstes Spiel wieder nach längerer Zeit. Jetzt freue ich mich sehr auf das Final Four am Wochenende.
Wie schwer war die Zeit mit der OP und dem Wiederaufbau der Muskulatur?
Sara: Anfang Februar wurde ich am Fuß operiert, an dem eine Bänder-Rekonstruktion vorgenommen wurde. Zudem musste eine Sehne unterm Sprunggelenk genäht werden. Die Reha war hart. Ich habe an einem schnellen Comeback gearbeitet, um körperlich bereit für die Crunch-Time Spiele zu sein. Ich bin sehr froh, nun mit den Mädels wieder auf dem Platz zu stehen, nachdem ich die EHL als ein großes Highlight der Saison schon verpasst habe.
Wie schaffst Du gerade die ganzen Belastungen mit der Reha, nun mit dem Final Four und Deinen Prüfungen in der Uni unter einen Hut zu bekommen?
Sara: Das war in den vergangenen Monaten schon recht viel. Ich hatte aber ein sehr gutes Reha-Team und war da bestens aufgehoben. Meine Lernzeiten und die Prüfungen habe ich mit einer guten Struktur und Disziplin ganz gut bewältigen können.
Konnte das Comeback gegen Berlin mit gleich zwei Treffern eigentlich noch besser gelingen?
Sara: Es hat sehr viel Spaß gemacht und es war schön, mit Lisa (Nolte), Lilly (Stoffelsma) und Sophia (Schwabe) wieder im Angriff zusammenspielen zu können. Man kennt sich und weiß genau, wie die Laufwege der Mitspielerinnen sind.
Was bedeutet für Dich die Teilnahme am “Final4 2025”? Das ist ja nicht Dein erstes Finalturnier:
Sara: Es ist nicht selbstverständlich am Ende der Saison im “Final4” zu stehen, da man sich jede Saison neu beweisen und durchsetzen muss. Deshalb freue ich mich, dass wir es dieses Jahr wieder geschafft haben. Zudem spielen wir auf der Anlage der CHTCs, meinem früheren Verein. Diese Art „Heimspiel“ ist auch etwas Besonderes, und ich werde viele bekannte Gesichter wiedersehen. Aber nicht das Erreichen des Endturniers kann das Ziel sein, wir haben hoch gesteckte Ziele, auch wenn wir noch eine Schippe drauflegen müssen. Gegen Berlin haben wir uns schwergetan, aber der BHC hat eine sehr gute Mannschaft und wir waren froh, die Aufgabe in zwei Spielen gelöst zu haben.
Großflottbek hat sich etwas überraschend gegen den Club an der Alter durchgesetzt. Wie stark ist dieser Außenseiter wirklich?
Sara: Dieses Team darf man keinesfalls unterschätzen, sie haben nichts zu verlieren. Es wird ein sehr unangenehmer Gegner sein.
Wie sieht die Formkurve des DHC aktuell aus, und mit welchen Hoffnungen fahrt Ihr nach Krefeld - nach dem überstandenen Viertelfinale?
Sara: Wir haben insgesamt über die gesamte Saison gute Leistungen gebracht und in der Rückrunde nur gegen Mannheim verloren. Das Feldhockey Final4 2025 ist jetzt das Highlight der Saison, da werden wir alles reinhauen und das Ganze genießen.
Wie stark ist der Mannheimer HC um Torjägerin Stine Kurz wirklich?
Sara: Das ist eine Topmannschaft, wenn man sich den Kader anschaut. Sie haben viele internationale Spielerinnen dabei und Platz 1 nach der Vorrunde belegt. Ich kenne aber unsere Mannschaft: Wenn es darauf ankommt, sind wir immer da. Wir nehmen schon am Final Four teil, um am Ende auch zu gewinnen. Der volle Fokus liegt aber erstmal auf dem Halbfinale am Samstag.
Wie schön wäre es, mit dem Titelgewinn auch dem scheidenden Trainer Mark Spieker für die erfolgreiche Arbeit zu danken?
Sara: Ja, das wäre natürlich schön und ein runder Abschluss. Aber wir konzentrieren uns gerade nur auf das, was auf dem Platz passiert.
Sara Strauss ist 22 Jahre alt, spielt für den Düsseldorfer HC und hat 32 A-Länderspiele auf dem Feld und in der Halle für Deutschland absolviert. Sie wird von „D 2028“, dem Förderteam von D.Sports in Düsseldorf, unterstützt.