Foto: Birgit Häfner

Eishockey

Schwache Defensive kostet DEG den Sieg

Drei Mal geführt und doch mit 4:5 verloren.

Die Niederlage im Nachholspiel in Nürnberg verschärft die Situation im Abstiegskampf noch einmal entscheidend. Anstelle von möglichen vier Zählern Vorsprung auf Augsburg verbleiben die Düsseldorfer bei 45 Punkten in der Tabelle und haben vor den finalen vier Saisonspielen nur einen Zähler Vorsprung auf die Panther.

Mit einem Sieg im Nachholspiel in Nürnberg hätte die Düsseldorfer EG am Mittwochabend im Abstiegskampf der Deutschen Eishockey Liga einen wichtigen Schritt machen und ein kleines Punktepolster zwischen sich und die Konkurrenten legen können. Doch daraus wurde nichts. Trotz dreimaliger Führung gab es die 26. Saisonniederlage nach regulärer Spielzeit. Nach dem 4:5 (2:1, 1:3, 1:1) gegen die Ice Tigers bleibt die DEG vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde einen Punkt vor den Augsburger Panthern und einen Zähler hinter den Iserlohn Roosters.

„Wir haben nicht das gespielt, was wir sollen. Und das hat uns heute den Sieg gekostet. Die Gegentore sind wieder zu einfach gefallen“, sagte Stürmer Luis Üffing und sprach damit das große Problem seit der Länderspielpause an: die Defensive. In nun sieben Begegnungen kassierte die ohnehin über die Saison gesehen schlechteste Abwehr der DEL satte 38 Gegentore – das sind 5,43 im Schnitt und viel zu viele, um die nicht einmal schlechte Offensive in den vergangenen 14 Tagen zu entlasten. Die wieder einmal wacklige Defensive um den zum wiederholten Mal überspielt und daher unsicher wirkenden Henrik Haukeland zwischen den Pfosten kostete die DEG unter dem Strich die Chance auf Punkte. 

Gaudet fehlt, Schofield gibt Saisondebüt

Die DEG musste auf Tyler Gaudet verzichten, der sich beim 8:4-Sieg am vergangenen Sonntag in Frankfurt nach einem komplett unnötigen Bandencheck eine noch nicht näher definierte Knieverletzung zuzog. Da auch Verteidiger Ryan McKiernan und Stürmer Bennet Roßmy angeschlagen fehlten, gingen die Düsseldorfer mit sieben Verteidigern und elf Stürmern ins Spiel. Und zu Letzteren zählte zum ersten Mal in dieser Saison Rick Schofield, der in den ersten 46 Saisonspielen mit einer Hüftverletzung zum Zuschauen gezwungen war.

Für den 37-Jährigen verlief sein Saisondebüt – ausgerechnet an ehemaliger Wirkungsstätte – relativ ruhig. Aber ansonsten bot das Nachholspiel vor allem in den ersten 40 Minuten eine ganze Menge Spektakel. Die DEG ging im ersten Abschnitt zwei Mal in Führung. Paul Postma (8.) und Drake Rymsha (19.) trafen für die abstiegsbedrohten Rot-Gelben, dazwischen glich Ryan Stoa (15.) für die Ice Tigers aus.

Nürnberg hatte mehr Scheibenbesitz und drehte die Partie im zweiten Drittel. Roman Kechter (25.) stellte zunächst auf 2:2. Doch das zweite Tor von Postma (27.) ließ die DEG wieder auf den so erhofften und dringend benötigten Auswärtssieg hoffen. Wiederum Kechta (30.) zeichnete für den abermaligen Ausgleich der Nürnberger verantwortlich, die kurz vor der zweiten Pause dann erstmals in Führung gingen. Dem nachverpflichteten Mark Rassell (39.) gelang dabei sein erster Treffer im Trikot der Ice Tigers.

Mit dem fünften Nürnberger Tor durch Jeremy McKenna (49.) schien alles klar zu sein. Die Ice Tigers kontrollierten das Geschehen und der DEG fehlte in dieser Phase des Spiels der entscheidende Punch. Als Haukeland zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gefahren war, gelang Alexander Ehl (60.) der 4:5-Anschlusstreffer. Mehr kam jedoch nicht mehr. Und so passte dieses Spiel in die Schublade, in der schon so viele in dieser Saison einsortiert werden mussten: Es war eine ordentliche Leistung der DEG und es war mehr drin. Aber das hilft im Abstiegskampf alles nicht weiter.

Statistik: Nürnberg Ice Tigers – Düsseldorfer EG 5:4 (1:2, 3:1, 1:1)
DEG/Tor: Haukeland (Quapp); Abwehr: Cumiskey, Postma – Akdag, Ebner – Wirth, McCrea – Ankert; Sturm: Gogulla, Rymsha, Blank – Braun, Angle, Richards – O’Donnell, Schofield, Ehl – Üffing, Borzecki
Schiedsrichter: MacFarlane/Schrader
Tore: 0:1 (7:46) Postma (Braun, Angle), 1:1 (14:10) Stoa (Barratt, McKenna), 1:2 (18:46) Rymsha (O’Donnell, McCrea), 2:2 (24:11) Kechter (Böttner, Heigl), 2:3 (26:35) Postma (O’Donnell, Cumiskey), 3:3 (29:58) Kechter (Shaw, Alanov), 4:3 (38:51) Rassell (Eham, Headrick), 5:3 (48:49) McKenna (Barratt, Stoa), 5:4 (59:02) Ehl (Cumiskey, Angle/6-5)
Zuschauer: 4644
Strafminuten: 4:6
Torschüsse: 31:26