Foto: Birgit Häfner

Eishockey

O’Donnell rettet der DEG zwei Punkte

4:3-Sieg nach Verlängerung gegen Nürnberg.

Angesichts einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung tut der verlorene Zähler weh. Am Dienstag kommt es in Augsburg zum wahrscheinlich entscheidenden Showdown.

Heimspiele am Karnevalswochenende zählen für eingefleischte Fans der Düsseldorfer EG seit jeher zu den eher besonderen als gewöhnlichen Tagen im Spielplan. Ob nun verkleidet oder nicht, irgendwie weht an diesen Nachmittagen oder Abenden stets ein besonderes Flair. Das galt an der Brehmstraße ebenso wie im PSD BANK DOME. Doch der Karnevalssonntag 2025 stand nach den jüngsten Ergebnissen der in rot und gelb auflaufenden Eishockeyprofis auch für die Anhänger unter etwas anderen Vorzeichen. Denn drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde stand die DEG sportlich gesehen mehr denn je mit dem Rücken zur Wand.

Und das spürte man beim Blick in das weite Rund vor dem ersten Bully. Umso ausgelassener fiel der Jubel nach der entscheidenden Szene in der Verlängerung aus, denn der Großteil der 9631 Fans freute sich über ein hart erarbeitetes 4:3 (1:1, 2:0, 0:2, 1:0) nach Overtime gegen die Nürnberg Ice Tigers – und atmete beim Weg aus der Halle dann ebenso einmal kräftig aus wie die Spieler. Mit den zwei Punkten erhält sich die DEG weiter alle Chancen und hat es vor den letzten beiden Spieltagen weiter in der eigenen Hand die Liga zu halten. Konkurrent Augsburger Panther spielte erst am Nachmittag. Am Dienstag kommt es dann zum Showdown zwischen dem AEV und der DEG in Augsburg.

Glückliches 1:1 bringt die DEG ins Spiel

Die ersten Minuten des Spiels gehörten den Nürnbergern. Und weil die DEG in dieser Saison bekanntlich in schöner Regelmäßigkeit in irgendein miserables Muster verfällt, gingen die Ice Tigers dann auch durch ihren Topscorer Evan Barratt (8.) in Führung. In diesem Fall halfen die Düsseldorfer mit einem Scheibenverlust in der eigenen Zone kräftig mit. Der in seiner Entstehung glückliche Ausgleich durch Alexander Blank (15.) sowie die folgenden Überzahlsituationen ließen die DEG nun besser ins Spiel finden das 1:1 mit in die erste Drittelpause mitnehmen.

Unter den Augen zahlreicher Meisterspieler aus den Teams von 1967 bis 1996 ging die Mannschaft von Cheftrainer Steven Reinprecht dann kurz nach dem Wiederbeginn in Führung. Der stets Energie bringende Laurin Braun (23.) überwand den nicht zwingend gutaussehenden Nikas Treutle im Tor der Ice Tigers zum 2:1 und im folgenden Powerplay erhöhte die DEG durch den vor Treutle konsequent nachsetzenden Alexander Ehl (25.) zum 3:1.

Starkes Unterzahlspiel verhilft zur Verlängerung 

Nun stellte sich die Frage, ob die Düsseldorfer die entsprechende Nervenstärke an den Tag legen würden, um den Zwei-Tore-Vorsprung im letzten Abschnitt halten oder gar ausbauen zu können. Sie hatten sie nicht. Jeremy McKenna (44.) verkürzte aus Sicht der Nürnberger auf 2:3 und Roman Kechter (52.), der Torhüter Henrik Haukeland schon am Mittwoch zwei Mal überwand, stellte auf 3:3.

So war der Vorsprung dahin und die DEG wackelte wieder bedrohlich. Doch trotz zweier Unterzahlsituationen retteten sich die Rot-Gelben wenigstens in die Verlängerung. Diese begann wegen einer Strafzeit von Jakub Borzecki aus der Schlussphase des dritten Drittels in Unterzahl. Aber nachdem auch diese Situation unbeschadet überstanden war, gelang Brendan O’Donnell (62.) der umjubelte Siegtreffer zum 4:3.

„Natürlich willst du so ein Spiel nach regulärer Spielzeit gewinnen, aber wenn du dann nach dem 3:1 noch zwei Gegentore bekommst und das Ding in der Verlängerung für dich entscheiden kannst, dann zeigt das den Charakter unserer Mannschaft“, sagte Stürmer Rick Schofield.

Statistik: Düsseldorfer EG – Nürnberg Ice Tigers 4:3 n.V. (1:1, 2:0, 0:2, 1:0)
DEG/Tor: Haukeland (Quapp); Abwehr: Akdag, Postma – Cumiskey, McCrea – Ebner, McKiernan – Ankert; Sturm: O’Donnell, Gaudet, Ehl – Gogulla, Rymsha, Blank – Braun, Schofield, Borzecki – Roßmy, Pivonka, Üffing
Schiedsrichter: Kohlmüller/Ansons
Tore: 0:1 (7:49) Barratt (Stoa), 1:1 (14:45) Blank (Postma, Akdag), 2:1 (22:51) Braun (Pivonka, Ebner), 3:1 (24:17) Ehl (Cumiskey, O‘Donnell/5-4), 3:2 (43:58) McKenna (Headrick, Stoa), 3:3 (51:15) Kechter (Heigl, Alanov), 4:3 (61:32) O’Donnell (Ehl, Postma)
Zuschauer: 9631
Strafminuten: 8:12
Torschüsse: 31:24