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Fußball

„Ich spiele auch Fünfer- oder Sechserkette“

Siebert lobt Qualität des Fortuna-Kaders

Von Norbert Krings – Jamil Siebert steht nach seiner schweren Sehnenverletzung seit dem 1. Dezember wieder in der Startelf von Fortuna Düsseldorf. Am Samstag gegen den SSV Ulm hat der 22-Jährige auch Kapitän Andre Hoffmann aus dem Team verdrängt, da die Fortuna mit einer Viererkette und nur zwei Innverteidigern agierte. An der Seite von Tim Oberdorf zeigte der U-21-Nationalspieler, dass er fast wieder seine Bestform erreicht hat. Wir sprachen nach dem Ulm-Spiel in der Mixed-Zone mit Jamil Siebert. 

Hallo Jamil, wie groß ist die Erleichterung, dass der dritte Heimsieg gelungen ist, obwohl es nicht unbedingt eine vollkommen überzeugende Leistung war?
Siebert: Sonst wird immer gemeckert, wenn wir gut spielen und nicht gewinnen. Jetzt holen wir die drei Punkte und spielen nicht so gut…Wir wissen auf jeden Fall, dass noch Luft nach oben ist. Nach dem 2:1 war unser Vortrag ein bisschen wild. Aber im Großen und Ganzen sind das die Spiele, die wir gewinnen müssen.

Waren die schnellen Reaktionen mit den Toren nach dem jeweiligen Ausgleich der Ulmer einer der Schlüssel zum Erfolg?
Siebert: Man sagt ja, dass es ein psychologischer Vorteil ist, wenn du direkt mit einem Treffer auf ein Gegentor antwortest. Das 2:1 von Dawid (Kownacki) war brutal wichtig, weil wir da erkannt haben, dass wir wissen, wo das Tor steht und wir vor keinem Gegner zu viel Respekt haben sollten.

Du hast jüngst in einem Gespräch mehr Mut für die Aktionen der Mannschaft gefordert. Konnte sie das zuletzt auch umsetzen?
Siebert: Den Mut sehe ich jeden Tag bei uns im Training. Und es macht mich traurig, wenn wir das nicht bei den Spielen auf den Platz bringen können. Wir haben einfach eine Riesen-Qualität im Kader. Wenn wir es schaffen, die Bälle gut in die Räume spielen, sind wir unaufhaltbar. Das müssen wir dann auch wie gegen Ulm in den entscheidenden Szenen auf den Punkt bringen. 

Spielst Du lieber in einer Dreier- oder in einer Viererkette?
Siebert: Der Trainer muss das entscheiden. Ich spiele auch Fünfer- oder Sechserkette, wenn er das fordert. Ich passe mich an, das spielt für mich keine Rolle. 

Wie war die Unsicherheit ihrer Mannschaft in der letzten halben Stunde des Spiels zu erklären?
Siebert: Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir unsicher waren. Sicherlich sind ein paar Bälle der Ulmer in unseren Sechzehner geflogen, aber ich habe nichts von größeren Problemen in dieser Phase gespürt. Der Platz war nicht der beste, so dass unser Aufbauspiel nicht ganz so gut funktioniert hat. Ich will das nicht allein auf den Platz schieben, aber von Nervosität habe ich nichts gespürt.

Wie wird es nächste Woche aussehen, wenn sowohl Isak Johannesson als auch Giovanni Haag gesperrt sein werden?
Siebert: Ja, das sind beide gut Jungs. Der Trainer wird sich etwas einfallen lassen. Es gibt genug Jungs in unserer Mannschaft, die heiß darauf sind, am Sonntag in Hannover zu spielen. Darauf können wir uns verlassen, dass alle hungrig sind, weil bei uns ein großer Konkurrenzkampf herrscht. Und das tut uns gut.

Wagst Du schon den Blick auf die Tabelle?
Siebert: Es ist tatsächlich brutal eng im Aufstiegskampf. Jetzt müssen wir uns damit noch nicht befassen. Das kommt irgendwann später.