Foto: Kenny Beele

Fußball

Heimsieg steht auf Fortunas Wunschzettel

Nur ein Dreier verleiht ein gutes Gefühl nach dem „Jahres-Endspiel“

Von Norbert Krings

Die stärkste Auswärtsmannschaft der 2. Fußball-Bundesliga stellt sich morgen in Düsseldorf (18.30 Uhr) vor. Der 1. FC Magdeburg ist zudem ein spielstarkes Team mit der höchsten Ballbesitz-Quote im Ligavergleich. Die statistischen Werte sollen aber möglichst nur im positiven Sinne eine Rolle spielen. Denn Daniel Thioune hat seine fünf Begegnungen der Fortuna mit dem Team aus Sachsen-Anhalt alle gewonnen. Und nicht nur der Trainer, sondern alle Fortunen möchten unbedingt mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen. „Ich kenne die Statistik, aber wir können uns nicht darauf verlassen, wieder in den letzten Minuten ein Spiel zu drehen“, sagt Düsseldorfs Trainer.

Ein Dreier wäre nicht nur fürs Gemüt und den Kopf vor den Weihnachtstagen und der längeren Pause wichtig. Auch in der Tabelle, die allerdings „lügt“, wie der Trainer behauptet, wäre ein Erfolg sehr wichtig, um nicht nach hinten durchgereicht zu werden. Zugegebenermaßen würden die Abstände auch in diesem Fall überschaubar bleiben. Andererseits ist bei günstigem Verlauf der anderen Partien des 17. Spieltages sogar die Tabellenführung drin, die die angekündigten 35.000 Zuschauer in der Arena sicherlich auch vor den Spielen am Samstag und Sonntag entsprechend feiern würden.

Die Liga ist unglaublich eng und man kann den beliebtesten Zweitliga-Satz in dieser Spielzeit noch einmal aufwärmen: „Nie war diese 2. Liga so spannend wie in diesem Jahr.“ Kiel hatte im vergangenen Jahr nach 17 Spielen 35 Zähler, die Fortuna als Vierter 30 Punkte. Nun kann das Team noch auf höchstens 29 Punkte kommen. „Psychologisch wäre es schon wichtig, dieses Spiel zu gewinnen, weil wir unglaublich gerne gewinnen“, sagt Thioune, der gerne mit den 29 Zählern in die Rückrunde gehen würde.

Große Veränderungen bei der Mannschaftsaufstellung wird es wohl nicht geben

Auch wenn der Auftritt der Fortuna auf Schalke nicht unbedingt überragend war, sieht der Trainer keine große Sinnhaftigkeit darin, die Taktik und das Personal des Spiel vom vergangenen Samstag zu verändern. Sein Team soll durch wenige oder keine Veränderungen eine gewisse Sicherheit in den Abläufen bekommen. Auch Myron van Brederode wird wohl einer erneute Bewährungschance erhalten. „Er ist einer unserer Spieler, der im Eins-gegen-Eins seine Stärken hat und durchaus für gefährliche Abschlusssituationen sorgen kann“, meinte Daniel Thioune, der hofft, dass seine Spieler nicht nur mit langen Bällen agieren werden.

Magdeburg ist sehr spielstark, und für seine eigene Mannschaft wird es laut Thioune eine Aufgabe sein, das beste Auswärts-Team zu kontrollieren. So erwartet er ein sehr variables Spiel auf beiden Seiten, mit der Verpflichtung, nicht so sehr die gegnerischen Spieler, sondern vor allem die Räume zu kontrollieren. „Aber es ist ein Heimspiel und die Aufgabe, die Bilanz in der MERKUR SPIEL-ARENA zu verbessern“, sagt Fortunas Coach. „Partiell können wir so weitermachen wie auch Schalke, indem wir immer wieder Nadelstiche mit unseren Umschaltsituationen setzen.“ Und sein Team wolle wieder trotz großer Kompaktheit mehr Fußball spielen – mit der Erinnerung an das letzte Heimspiel. So wäre es wohl erneut sehr wichtig, gegen diesen Gegner das erste Tor des Spiels zu erzielen.

Nicolas Gavory ist wieder fit, aber ein Kaderplatz wird er noch nicht bekommen

Fortuna ist vielleicht nicht die fairste Mannschaft. Aber mit bisher nur 147 Fouls hat die Mannschaft aus Düsseldorf in der 2. Bundesliga den besten Wert zu verzeichnen. Hannover als Schlusslicht dieser Statistik hat bereits 210 Fouls auf dem Konto. „Vielleicht haben wir nicht die bravste, aber die fairste Mannschaft. Diese Statistik kann jeder so bedienen, wie er möchte“, erklärte Fortunas Trainer. „Meine Jungs sind schon clever genug, um dann mal einen Gegenspieler festzuhalten, um einen Konter zu vermeiden.“ Er würde aber nie einen Spieler anweisen, unfair zu spielen. „Die Liga ist verrückt und die Statistiken belegen das auch.“

Personell hat sich unter der Woche nichts verändert. Shinta Appelkamp bleibt nach seinen Adduktoren-Problemen, die er sich beim Aufwärmen in Gelsenkirchen zugezogen hat, der einzige Ausfall. Nicolas Gavory ist zwar wieder fit und wäre vielleicht auch einsatzbereit. Doch mit dem Franzosen möchte das Trainer-Team kein Risiko eingehen und ihm die komplette Wintervorbereitung gönnen. „Ich habe weiterhin die große Auswahl“, sagt Thioune.

Mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Oberdorf, Hoffmann, Siebert – Sobottka, Haag – Lunddal, Johannesson, van Brederode, Iyoha – Kownacki
Kader: Kwasigroch – Niemiec, Vermeij, Pejcinovic, Zimmermann, Schmidt, Klaus, Rossmann, Quarshie
Nicht dabei: Schock (TW), Appelkamp, Affo (beide verletzt), de Wijs, Mbamba, Suso, / Bunk, Savic