Foto: Kenny Beele

Hockey

Große Lust auf den Hockey-Budenzauber

Der heiße Kampf um Titel und Aufstiege startet

 

Von Norbert Krings

Voller Vorfreude auf die Hallen-Saison gehen die Spitzenteams der Düsseldorfer Hockeyszene den Budenzauber in diesem Winter an. Die Damen des Düsseldorfer Hockeyclubs wollen an ihre starken Auftritte und Erfolge der vergangenen Jahre anschließen und erneut um den Titel spielen. Die Zweitliga-Damen des Deutschen Sportclubs Düsseldorf gehen ins Rennen, um möglichst im nächsten Jahr eine Klasse höher zu spielen. Und die beiden Düsseldorfer Herrenteams vom DHC und DSD streiten miteinander ebenfalls um den Aufstieg in die Bundesliga. In der Hockey-Hochburg von Nordrhein Westfalen ist also alles angerichtet, einen spannenden Winter unter dem Hallendach zu erleben. Wir haben mit den Trainern gesprochen, um mit unserem D.SPORTS INSIDE hinter die Kulissen zu schauen und die Erfolgsaussichten der vier Mannschaften einzuschätzen.

Mark Spieker, Trainer der DHC-Damen:
Wie groß ist die Vorfreude auf die Hallensaison, oder ist es nur eine leidige Pflicht, in der Halle anzutreten, um sich auf den Rest der Runde auf dem Feld vorzubereiten?

Spieker: Die Spiele in der Halle haben ihren eigenen Charme. Es wird hohes Tempo und viel Technik zu sehen sein und es fallen viele Tore – insofern ist die Vorfreude schon sehr groß.


Mit welchen Erwartungen und Zielen geht es in die Spiele der Hallenhockey-Bundesliga, immerhin tippen acht ihrer Konkurrenten auf den DHC als Titelfavorit.

Wir haben bisher jede Hallensaison positiv gestaltet und hoffen schon, dass uns das diesmal auch gelingt. Somit ist es auf jeden Fall keine lästige Pflichtaufgabe, in der Halle zu spielen. Wir stecken uns jedes Jahr das maximale Ziel, und das ist das Erreichen des Final Four in Frankfurt sowie dann auch die Teilnahme am Finale. Wir werden alles geben, um das zu schaffen. Das wird sicherlich kein Selbstläufer. Zum Start geht es erst einmal an diesem Wochenende gegen Schwarz Weiß Köln und Uhlenhorst Mülheim. Das hört sich nur vermeintlich leicht an.
Wie sieht es personell aus, sind alle Stammspielerinnen mit an Bord, wenn es an diesem Wochenende losgeht? Gibt es Spielerinnen, die geschont werden oder keine Lust auf die Halle haben?
Spieker: Lilly Stoffelsma wird den Winter über in Indien spielen, Lisa Nolte bekommt eine Pause, und die Nationalspielerinnen werden erst später nach den DHB-Maßnahmen und Länderspielen auf jeden Fall einige Spiele verpassen.
Wer sind die größten Konkurrenten in dieser Saison für Ihre Mannschaft, und wer ist der Titelfavorit? Acht Klubs der Bundesliga glauben, dass Ihr Team die besten Chancen auf den Titel hat.
Spieker: In der West-Gruppe wird das zunächst sicherlich wie jedes Jahr Rot Weiß Köln sein. Wenn man übr die Gruppenphase hinausschaut, muss man abwarten, wie die Teams dann tatsächlich auflaufen werden. Sicherlich sind später dann der Mannheimer HC, der HTHC aus Hamburg und Alster Hamburg im Kampf um den Titel dabei.
Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Feldsaison und nimmt die Mannschaft daraus die Motivation für die Hallensaion mit?
Spieker: Wir sind mit dem zweiten Tabellenplatz in der Gesamtrunde sehr zufrieden, weil wir auch nie mit der Bestbesetzung antreten konnten, sich die Nachwuchsspielerinnen aber sehr gut eingebracht haben. Ärgerlich waren nur die knappen und unnötigen Heimniederlagen gegen Mannheim und den HTHC, weil wir diese Spiele aus der Hand gegeben haben.

Lars Rossner, Trainer der DSD-Damen:
Wie groß ist die Vorfreude auf die Hallensaison, oder ist es nur eine leidige Pflicht, in der Halle anzutreten, um sich auf den Rest der Runde auf dem Feld vorzubereiten?
Rossner:
 Pflicht ist es ja nicht, was da in der Halle abgeht. Das macht immer Spaß. Wenn man dann noch oben dran ist, gilt das umso mehr. Noch sind die Bedingungen in der Halle, die uns die Stadt Düsseldorf anbieten kann, noch etwas bescheiden, da wir keine eigene Halle haben. Aber Ambitionen haben wir schon.

Mit welchen Erwartungen und Zielen geht es in die Spiele der 2. Hallenhockey-Bundesliga? Fast alle Zweitligsten erwarten, dass Ihr Team am Ende die Nase vorne hat und aufsteigt.

Rossner: Erst einmal geht es in Bergisch-Gladbach los. Wie man sich erzählt, ist das ein Hexenkessel dort. Wir versuchen auf jeden Fall um den Aufstieg in die Bundesliga mitzuspielen. Dann muss man schauen, ob Spielglück und Verletzungspech eine Rolle spielen werden. Unser Team wird in der Runde in der Halle auf jeden Fall Spaß haben.

Wie sieht es personell aus, sind alle Stammspielerinnen mit an Bord, wenn es an diesem Wochenende losgeht? Gibt es Spielerinnen, die geschont werden oder keine Lust auf die Halle haben?
Rossner: Wir haben eine hohe Leistungsdichte, so dass der Konkurrenzkampf die Spielerinnen auch antreiben wird. Sie haben jedenfalls auch in den Trainingsspielen erkannt, dass sie jedes andere Team bezwingen können. Oben mitzuspielen muss unsere Anspruch sein. Unsere Chilenin Javiera Villagra Lira, die Mannschaftskapitänin auf dem Feld, spielt zum Beispiel nicht in der Halle, weil sie das aus der Heimat  nicht gewohnt ist.

Wer sind die größten Konkurrenten in dieser Saison für Ihre Mannschaft und wer ist der Aufstiegsfavorit?
Rossner: Raffelberg spielt erste Bundesliga, Sebastian Draguhn, mein Trainer-Kollege und ich tippen auf Leverkusen als größten Konkurrenten. Dieses Team hat auch eine gute Feldsaison gespielt. Wir gehen davon aus, dass es ein enges Rennen in dieser Liga geben wird. 

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Feldsaison und nimmt die Mannschaft daraus die Motivation für die Hallensaison mit?
Rossner: 
Mit der Feldsaison sind wir bisher sehr zufrieden. Wir sind aktuell Zweiter mit nur einem Punkt Rückstand auf Raffelberg, wo wir nur im Penaltyschießen verloren haben. Und wir wollen schon gerne kurz- oder mittelfristig in eine oder beiden höheren Klassen Bundesliga-Luft schnuppern. Die Mannschaft ist jedenfalls auf einem guten Weg.

Frederik Schank, Trainer der DHC-Herren
Wie groß ist die Vorfreude auf die Hallensaison, oder ist es nur eine leidige Pflicht, in der Halle anzutreten, um sich auf den Rest der Runde auf dem Feld vorzubereiten?
Schank: Die Vorfreude ist sehr groß. Seitdem ich in Düsseldorf bin, ist es das erste Mal, dass ich in der Halle in der 2. Liga als Spieler und jetzt als Trainer überhaupt aktiv bin. 

Mit welchen Erwartungen und Zielen geht es in die Spiele der 2. Hallenhockey-Bundesliga? Immerhin sehen fast alle Zweitliga-Teams den DHC als den vermeintlichen Erstliga-Aufsteiger.

Wir haben auf dem Feld jedenfalls gesehen, dass die Konkurrenz schlagbar ist – wie der DSD, Bonn und Schwarz Weiß Köln. Es wird aber alles sehr viel knackiger in den Spielen, weil die Teams noch besser in der Spitze als in der Breite besetzt sind. Es wird also eine griffige Saison. Nach den Erfahrungen auf dem Feld und weil wir einen starken Kader haben, gehen wir schon als einer der Favoriten ins Rennen.

Wie sieht es personell aus, sind alle Stammspieler mit an Bord, wenn es an diesem Wochenende losgeht? Gibt es Spieler, die geschont werden oder keine Lust auf die Halle haben.
Schank: Wir sind uns noch nicht so ganz einig, ob wir mit mehreren Blöcken agieren oder durchrotieren. Wir wollen auf jeden Fall einen guten Wechsl-Rhythmus hinbekommen. In der Vorbereitung hatten wir genug Gelegenheit zum Testen, so dass jeder mit jedem spielen kann. Eigentlich sind alle dabei, schade nur, dass unsere Verstärkung aus Krefeld, Max van Laak, erst am zweiten Spieltag einsteigen kann. Alle anderen sind mit an Bord und auch fit.

Wer sind die größten Konkurrenten in dieser Saison für Ihre Mannschaft und wer ist für Sie der Aufstiegsfavorit?
Schank: Es wird im Kampf um den Aufstieg sehr eng zugehen. SW Köln und der DSD sind stark, und Bonn hat in einem intensiven Testspiel gegen uns absolut überzeugt. Es wird diesmal unter den Gegnern kein Freilos mit dabei sein.

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Feldsaison und nimmt die Mannschaft daraus die Motivation für die Hallensaison mit?
Schank: Ja, mit dem Abschneiden sind wir zufrieden. Wir wollten oben in Reichweite des Aufsteigsplatzes sein. Damit kann man zuferiden sein, aber es ist noch Luft nach oben, gerade wenn man die Leistungen in den Testspielen gegen die Bundesligisten gesehen hat. Die Stimmung ist gut und da wächst etwas zusammen, weil die Balance im Staff und in der Mannschaft passen.

Tobias Bergmann, Trainer der DSD-Herren
Wie groß ist die Vorfreude auf die Hallensaison, oder ist es nur eine leidige Pflicht, in der Halle anzutreten, um sich auf den Rest der Runde auf dem Feld vorzubereiten?
Bergmann: 
Der Übergang von Feld zu Halle ist immer etwas schwierig, weil man nur eine Woche Pause hat. So war die Vorbereitung sehr knackig, und es geht jetzt einfach so schnell los. Vorfreude ist das falsche Wort, aber wir sind gespannt, wo wir jetzt stehen. Spaß an den Spielen haben wir schon, und die Derbys, das wird schon cool. Und es geht auch in Bonn gleich gut los, vorige Saison haben wir dort lange geführt, um dann noch zu verlieren.


Mit welchen Erwartungen und Zielen geht es in die Spiele der 2. Hallenhockey-Bundesliga?

Bergmann: Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist auch diesmal wieder das Ziel, unter die drei Ersten der Liga zu kommen. Und wir wollen attraktives Hockey spielen, weil das für uns nicht nur reiner Ergebnissport sein soll. Das Ganz soll uns Freude bereiten, indem wir auch nach vorne spielen. Wenn wir in einen Flow kommen, können wir auch oben angreifen. Mehr als Top-3 erreichen zu wollen, wäre auch nicht angemessen.
Wie sieht es personell aus, sind alle Stammspieler mit an Bord, wenn es an diesem Wochenende losgeht? Gibt es Spieler, die geschont werden oder keine Lust auf die Halle haben.
Bergmann: Wir haben drei ausländische Spieler, die nicht in der Halle spielen. Unser Kapitän Paul Krüger, der ohnehin kein Hallen-Spezialist ist, wird nicht dabei sein, ebensowenig wie Lukas Muth, der ein wenig Ruhe bekommen soll und für die Feld-Rückrund wieder richtig fit werden soll.
Wer sind die größten Konkurrenten in dieser Saison für Ihre Mannschaft und wer ist der Aufstiegsfavorit?
Bergmann: Ich sehe da schon den Düsseldorfer HC als den Favoriten an, der auch noch zwei, drei sehr gute Hallenspieler dazu bekommen und eine gute Feldrunde gespielt hat. Bonn könnte noch eine gute Rolle spielen und auch Schwarz Weiß Köln ist auf Augenhöhe. Laufkundschaft in der Liga wird es nicht geben.
Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Feldsaison und nimmt die Mannschaft daraus die Motivation für die Hallensaison mit?
Bergmann: Überhaupt nicht. Wir wollten den nächsten Schritt machen. In neun Jahren ging es nacheinander immer nach vorne. Jetzt haben wir eine Delle in der Erfolgsgeschichte. Daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen. Es ist keine Krise, aber man merkt schon, auf wen manch verlassen und kann. Und man muss sich auch als Trainer hinterfragen. Punktemäßig und spielerisch war es jedenfalls keine Offenbarung.

Mit D.SPORTS INSIDE liefern wir ab sofort regelmäßig tiefergehende Analysen und Insights rund um die Düsseldorfer Topklubs und den Düsseldorfer Spitzensport.

 

 

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