Hockey

Die Party, an die keiner mehr geglaubt hatte

Beim DSD haben sie gerade erst Aufstieg gefeiert. Jetzt könnte die nächste Party folgen, auch wenn alle daran den Glauben verloren hatten.

Die Damen haben es vorgemacht. Die Hockeyherren des DSD wollen es jetzt nachmachen. Nach dem Aufstieg des Damenteams in die 1. Hallenhockey-Bundesliga, will auch das Team von Trainer Tobi Bergmann eine Aufstiegsparty feiern. Eine, an die kaum einer noch zu glauben gewagt hatte.

„Die Stimmung war gar nicht gut“, erinnert sich Tobi Bergmann. „Ich habe an nichts mehr geglaubt, die Saison war für mich gelaufen.“ Der Hockeytrainer des DSD nimmt kein Blatt vor den Mund. Vor wenigen Tagen noch, hatte er mit der laufenden Hallensaison in der zweiten Bundesliga abgeschlossen.

Nun steht seine Mannschaft vor einem Endspiel um den Aufstieg. Am Sonntag empfängt der DSD in eigener Halle (Rückertschule, Anpfiff 14h) den Tabellenführer Schwarz-Weiß Köln. Bei drei Punkten und zwei Toren Rückstand ist klar: Ein Heimsieg bedeutet für Bergmanns Team den sicheren Aufstieg in die erste Liga. 

Bergmanns Kinder bringen Glauben zurück

Nach der Auswärtsniederlage am Freitag in Leverkusen, war der Traum von Sprung in Liga eins in weite Ferne gerückt. „Meine Kinder haben mir gesagt, Papa, da geht noch was, Köln wird noch verlieren“, erinnert sich Bergmann, der selbst keine Hoffnung mehr hatte. „Vor unserem Heimspiel am Sonntag habe ich in der Ansprache an die Mannschaft einfach wiederholt, was mir meine Kinder gesagt haben.“

Und tatsächlich entwickelte sich der Sonntag für den DSD zum perfekten Szenario. Völlig überraschend verlor Köln auswärts in Raffelberg. Und der DSD rettete im Derby mit dem DHC ein 5:4 ins Ziel. Besonders pikant: In der Schlussminute hielt Keeper Weißner einen Siebenmeter. Hätte der DHC zum Ausgleich getroffen, wäre der Aufstieg des DSD abgehakt gewesen.

„Weil Köln so deutlich verloren hat, reicht uns jetzt sogar ein Sieg mit einem Tor“, sagt Bergmann fast ungläubig. Die Tickets für das letzte Heimspiel in der Rückerthalle sind längst allesamt vergriffen. Alles ist für das Herzschlagfinale bereit. 

DSD-DNA ist hoch im Herrenteam

Für den DSD wäre der Aufstieg auch eine große Bestätigung der Arbeit, die der Verein über Jahre in der Jugend erfolgreich hinter sich gebracht hat. Mehr als die Hälfte des Teams entstammt der eigenen Nachwuchsförderung. „Die DSD-DNA in unserem Team ist bemerkenswert hoch“, stellt der Trainer klar. Das unterscheidet die Herren von den Damen, die nur eine einzige Spielerin aus dem clubeigenen Jugendbereich in ihren Reihen haben.

Die DSD-DNA  ist sicher ein Erfolgsgeheimnis der Mannschaft, die sich unheimlich mit dem Verein identifiziert. Jetzt bereitet sich der DSD auf das so oder so emotionale Ende einer atemberaubenden Saison vor. 

„Der vergangene Sonntag war für mich extrem kräftezehrend, weil mich die Emotionen fast übermannt haben. Die Mannschaft hat aber genau das gebraucht“, erklärt Tobias Bergmann. Und genau an dieser Stelle soll Sonntag nun die Fortsetzung folgen: „Das wird wieder Leidenschaft pur. Wenn wir unsere Topleistung zeigen, kann das für uns aber gut enden.“ Und dann würden sie beim DSD schon wieder einen Aufstieg feiern.