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Foto: Birgit Häfner

Eishockey

DEG zaubert spätes Comeback aufs Eis

Ehl und Gaudet drehen Spiel gegen Berlin.

Der Tabellenletzte bezwingt den amtierenden Deutschen Meister mit 3:2 nach Verlängerung und sammelt damit ganz wichtige Zähler im Abstiegskampf ein. Für die Düsseldorfer ist es die vierte Begegnung in Folge in denen sie punkten. Weil Augsburg im Parallelspiel nach Penaltyschießen gewinnt, bleibt die DEG erst einmal am Tabellenende.

Eishockey ist ein verrücktes Spiel. Kurz vor dem Ende der Partie der Düsseldorfer EG gegen die Eisbären Berlin sah es einem weiteren Tag aus der Kategorie „Gut gespielt, aber keine Punkte“ aus. Doch dann traf Alexander Ehl 23 Sekunden vor der Schlusssirene zum 2:2-Ausgleich und anschließend entschied die DEG zum ersten Mal in dieser Saison eine Begegnung in der Verlängerung für sich. Tyler Gaudet sorgte 89 Sekunden vor dem Ende der Overtime für den 3:2 (0:2, 0:0, 2:0, 1:0)-Erfolg und grenzenlosen Jubel im mit 12.712 Anwesenden sehr gut gefüllten PSD BANK DOME.

„Wir haben heute über die gesamte Dauer ein gutes Spiel abgeliefert. Auch im ersten Drittel, obwohl wir zur ersten Pause mit 0:2 hinten gelegen haben. Es ist schön, dass wir es heute mal waren, die mit dem späten Ausgleich in die Verlängerung gekommen sind und dort dann endlich auch mal den Sieg geholt haben“, sagte Cheftrainer Steven Reinprecht.

Keine Fortsetzung von „One million ways to lose“

Der Januar-Spielplan lässt sich aus Düsseldorfer Sicht ja durchaus als unbarmherzig charakterisieren. Denn in acht (!) der zehn Partien geht es gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Kein leichtes Programm also für das Schlusslicht, das im Abstiegskampf dringend punkten muss.

Besonders frustrierend für die gesamte DEG-Welt ist in dieser Saison oftmals die Tatsache, dass die Mannschaft beinahe auf jede erdenkliche Art und Weise Spiele verliert. Mal geht sie unter, so wie beim 0:8 gegen München oder dem 1:7 in Ingolstadt. Mal kassiert sie, kurz vor drei Punkten stehend, in den Schlusssekunden den Gegentreffer zum Ausgleich. So wie gegen Iserlohn und in Berlin, als die Begegnung jeweils mit 3:4 in der Verlängerung verloren wurde oder wie beim 2:3 nach Penaltyschießen gegen Nürnberg.

Und dann es gibt es seit einigen Wochen immer wieder Spiele, in denen die über weite Strecken oder gar die gesamte Dauer richtig ordentliches Eishockey zeigt und nach der Schlusssirene doch wieder mit leeren Händen dasteht. Als jüngste Beispiele lassen sich hier das 0:2 gegen Mannheim und das 3:4 gegen Straubing vom Freitag anführen. „Wir finden leider immer Wege, um Spiele zu verlieren“, hatte Stürmer Tyler Gaudet nach dem bitteren Ende gegen Straubing am Freitagabend in die Smartphones diktiert. Und lange Zeit sah es so aus, als würde das Duell mit den Eisbären am Sonntag in die letzte Kategorie passen. Doch es kam anders.

DEG bestraft das Berliner Verwaltungseishockey

Die DEG legte ein gutes erstes Drittel aufs Eis und erspielte sich die eine oder andere sehr gute Chance. Das Problem: Die Tore schossen die Gäste. Eric Mik (17.) und Marcel Noebels (18.) sorgten in 40 Sekunden für einen Zwei-Tore-Vorsprung des Meisters, der bis dahin nur im zweiten Gang unterwegs war und in vielen Aktionen die letzte Konsequenz und Präzision vermissen ließ. Trotzdem sahen sich die Düsseldorfer zur ersten Pause aber diesem 0:2 gegenüber. Berlin schaltete im zweiten Abschnitt dann in den Verwaltungsmodus, der DEG fehlten weiterhin die Genauigkeit und das Quäntchen Glück vor dem gegnerischen Tor. So hatte das 0:2 nach 40 Minuten immer noch Bestand.

Als ein Schuss von Verteidiger Sinan Akdag (47.) für Berlins Torhüter Jake Hildebrand unhaltbar zum 1:2 ins Tor abgefälscht wurde, spürten alle auf dem Eis und den Rängen, dass an diesem Nachmittag etwas möglich ist. Trotz ihrer Passivität im eigenen Spiel sah es so aus, als würden die Berliner den Vorsprung über die Zeit und die drei Punkte mit auf die Heimreise nehmen. 

Doch dann setzte Ehl nach einem Schuss von Paul Postma vor Hildebrand nach und lancierte den Puck zum 2:2 über die Linie. Für den verdienten Zusatzpunkt sorgte dann Gaudet, dessen Handgelenkschuss einen erlösenden Jubel initiierte und der DEG zwei eminent wertvolle Punkte einbrachte, bevor in der kommenden Woche drei Auswärtsspiel anstehen.

Statistik: Düsseldorfer EG – Eisbären Berlin 3:2 n.V. (0:2, 0:0, 2:0, 1:0)
DEG/Tor: Haukeland (Quapp); Abwehr: Cumiskey, Postma – Ebner, McCrea – Akdag, McKiernan – Balinson; Sturm: O’Donnell, Gaudet, Ehl – Borzecki, Angle, Richards – Gogulla, Rymsha, Blank – Üffing, Braun, Roßmy
Schiedsrichter: Anderson/Hunnius
Tore: 0:1 (16:42) Mik (Ronning, Pföderl), 0:2 (17:22) Noebels (Byron, Galipeau), 1:2 (46:10) Akdag (Gaudet), 2:2 (59:37) Ehl (Postma, Gaudet/6-5), 3:2 (63:31) Gaudet (O’Donnell, Postma)
Zuschauer: 12.712
Strafminuten: 2:4
Torschüsse: 34:21