Trotz eines starken Starts und unzähliger Chancen von gehobener Qualität stehen die Düsseldorfer Eishockeyprofis nach dem ersten Heimspiel der neuen Saison mit nur einem Punkt da. Nach 2:0-Führung heißt es am Ende der Partie gegen den ESV Kaufbeuren 2:3 nach Penaltyschießen.
Als beide Mannschaften sich zum Shakehands aufstellten, hallte „Don’t stop believin‘“ von Journey aus der Lautsprecheranlage. Schon wieder. Denn eigentlich hätte es jenen – zugegeben hervorragenden – Song aus dem Jahr 1981, anders als so oft in der Saison 2024/25, nicht gebraucht. Oder brauchen dürfen? Denn die Düsseldorfer EG verpasste im ersten Heimauftritt der DEL2-Spielzeit den möglichen Sieg, insbesondere weil sie zu viele gute Torchancen ungenutzt ließ. Am Ende stand ein 2:3 (2:1, 0:1, 0:0, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen gegen den ESV Kaufbeuren auf der Anzeigetafel.
Nach zwei Siegen aus den drei Auswärtsspielen zum Start war die ohnehin seit Wochen zu verspürende Vorfreude noch einmal ein Stückchen größer geworden. Am Sonntagabend fühlte es sich wie der erste kleiner Dämpfer an, obgleich sechs Punkte aus vier Spielen ein angesichts einer komplett neugebauten Mannschaft eine passable Bilanz sind.
Niederberger und Balinson treffen für die DEG
Die DEG übte vor 7210 Besucher:innen im PSD BANK DOME von Beginn an ordentlich Druck aus, ließ Kaufbeuren kaum geordnet aus der eigenen Zone kommen und ging folgerichtig nach viereinhalb Minuten in Führung. Leon Niederberger schob den Puck aus kurzer Distanz an ESV-Goalie Daniel Fießinger vorbei, nachdem ihn Michael Clarke mit einem gedankenschnellen Zuspiel von hinter dem Tor perfekt bediente. Mit dem Powerplay-Treffer von Verteidiger Max Balinson (11.) stellten die Düsseldorfer verdientermaßen auf 2:0.
Doch als Colin Smith nach einem Stockschlag für zwei Minuten auf der Strafbank saß, fanden die bis dahin komplett passiven und überforderten Allgäuer plötzlich ins Spiel. Nikolaus Heigl (17.) verkürzte auf 1:2 und bei der DEG funktionierte in der Folge erst einmal wenig. Kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts gelang D’Artagnan Joly (22.) der 2:2-Ausgleich. Zwar kam die DEG nun auch wieder zu ihren Chancen, zur Mitte des Spiels durfte sich der DEL-Absteiger aber kräftig bei Torhüter Niklas Lunemann bedanken, dass Kaufbeuren nicht bereits den dritten Treffer erzielen konnte.

Foto: Kai Kuczera
Im Schlussdrittel sowie der Verlängerung erspielten und erarbeiteten sich die Rot-Gelben weiter Chance um Chance. Doch an Daniel Fießinger war einfach kein Vorbeikommen mehr. Lediglich Yushiroh Hirano überwand den Kaufbeurer Schlussmann noch einmal im Penaltyschießen. Weil aber Joey Cassetti und Joly auf Seiten der Gäste beide trafen, nahm das Team um den 13 Jahre für die DEG verteidigenden und vor dem Spiel herzlich empfangenen Bernhard Ebner den Zusatzpunkt mit in den Mannschaftsbus.
Chernomaz ist mit der Performance grundsätzlich zufrieden
„Mit unserem Engagement bin ich grundsätzlich sehr zufrieden heute. Im zweiten Drittel hatten wir eine nicht so gute Phase, aber danach lief es wieder besser. Ich denke, Daniel Fießinger ist heute der Mann des Tages gewesen. Wir müssen Kaufbeuren Respekt zollen. Mit so vielen Schüssen gewinnst du ein Spiel normalerweise. Aber das war heute leider nicht so“, sagte Cheftrainer Rich Chernomaz.
Ein Lob gab es vom 62-Jährigen für Torhüter Niklas Lunemann: „Du kannst von einem Torhüter nicht mehr verlangen, als Niklas uns heute gegeben hat. Er hatte keine einfache Vorbereitung, aber seine Sache auch heute wieder exzellent gemacht.“ Die nächste Bewährungsprobe für Lunemann und seine Vorderleute bietet sich am Freitag. Dann gastieren die Kassel Huskies im PSD BANK DOME und die DEG wird alles daransetzen, um dann den ersten Heimsieg einzutüten. Vielleicht braucht es dazu ja weniger als 54 Torschüsse.
Statistik: Düsseldorfer EG – ESV Kaufbeuren 2:3 n.P. (2:1, 0:1, 0:0, 0:0, 0:1)
DEG/Tor: Lunemann (Kuklok); Abwehr: Maginot, Geitner – Balinson, Kukuk – Quaas, Faber – Norén; Sturm: Niederberger, Clarke, Thiel – Orendorz, Linden, Hirano – Lessio, Bradford, Smith – Assavolyuk, Boos, Hofmann
Schiedsrichter: Cespiva/Singer
Tore: 1:0 (4:29) Niederberger (Clarke), 2:0 (10:52) Balinson (Maginot, Smith/5-4), 2:1 (16:50) Heigl (Laaksonen, Appendino /5-4), 2:2 (21:34) Joly (Heigl), 2:3 (Penalty) Joly
Zuschauer: 7210
Strafminuten: 6:8
Torschüsse: 54:38
