Foto: Birgit Häfner

Eishockey

Bonuspunkte

DEG überrascht mit 4:1 gegen Tabellenführer.

Drei Tage nach dem schwachen Auftritt in Iserlohn zeigen die Düsseldorfer im ersten Pflichtspiel des Kalenderjahres 2025 eine vor allem in den Dritteln zwei und drei beherzte Vorstellung und sammeln gegen den ERC Ingolstadt damit drei nicht zwingend erwartete Punkte ein. Durch den Erfolg verlässt die DEG zudem – mindestens für eine Nacht – das Tabellenende der Deutschen Eishockey Liga.

Die Düsseldorfer EG wünscht ein frohes neues Jahr – in Form eines durchaus überraschenden 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)-Heimsiegs gegen den aktuellen DEL-Branchenprimus ERC Ingolstadt. Dank einer vor allem ab dem zweiten Drittel richtig ansprechenden Vorstellung gibt der in dieser Saison so arg gebeutelte Klub die rote Laterne vorerst an die Augsburger Panther ab.

„Wir haben heute einfach weniger Turnover gehabt und die Ingolstädter viel laufen lassen“, sagte Stürmer Laurin Braun, die jüngste Nachverpflichtung von Sportdirektor Niki Mondt. „Als sich mein Wechsel angebahnt hat, habe ich genau auf die Spiele der DEG geschaut und dabei festgestellt, dass nicht viel fehlt. Jetzt versuche ich der Mannschaft bestmöglich zu helfen. Ich bin froh, dass es heute schon mal so gut geklappt hat.“

Angle und Gaudet drehen das Spiel

Der Spielfilm des ersten Drittels ist schnell zusammengefasst. Ingolstadt gewann fast jeden Zweikampf und hatte zudem ein klares Übergewicht in Sachen Scheibenbesitz und Schüssen. Bereits nach etwas mehr als drei Minuten durfte ERC-Verteidiger Morgan Ellis den Puck zum 1:0 für den Tabellenführer an Henrik Haukeland vorbei ins Düsseldorfer Tor schießen.

Dass sich die DEG zur ersten Drittelpause keinem Rückstand gegenübersah, war zum großen Teil der Verdienst des Norwegers – und der von Tyler Angle. Der 24 Jahre alte Kanadier traf zum ersten Mal in dieser Saison bei einem Heimspiel aus dem Spiel heraus und besorgte 67 Sekunden vor der Sirene das Tor zum 1:1. Es war ein Treffer, der sich nicht zwingend angekündigt hatte.

Das störte die Mehrheit unter den 6474 Anwesenden im PSD BANK DOME zurecht wenig. Und im zweiten Abschnitt des Spiels zeigte die DEG all das, was zu oft in dieser Saison schmerzlich vermisst wird. Zum Beispiel Passgenauigkeit, entscheidendes Stören des Gegners in der defensiven Zone und das Gewinnen von Zweikämpfen. Gebündelt sah das nun richtig ansehnlich aus und förderte den Treffer zum 2:1 durch Tyler Gaudet (29.) zu Tage. Nach Scheibengewinn hinter dem eigenen Tor setzte der bärenstarke Kyle Cumiskey seinen kanadischen Landsmann gekonnt in Szene und Gaudet blieb im Eins-gegen-eins gegen Ingolstadts Goalie Devin Williams cool.

Rymshas Doppelpack macht alles klar

Ingolstadt legte im Schlussdrittel wieder zu und hatte mit 13:4-Torschüssen ein deutliches Plus – doch es traf nur noch die DEG. Drake Rymsha (45.) fälschte ein scharf gezogenes Zuspiel von Gaudet aus kurzer Distanz entscheidend zum 3:1 ab und bescherte den Düsseldorfern dadurch ein letztlich entscheidendes Polster. Denn egal, was der Tabellenführer noch anbot, entweder machte Haukeland die Chancen der Gäste zunichte oder die Vorderleute des DEG-Torhüters blockten die Scheiben weg.

Rymsha (57.) war es dann auch vorbehalten mit seinem zweiten Treffer des Abends ins mittlerweile von Williams verlassene Tor für den Schlusspunkt zu sorgen. Der Rest war rot-gelber Jubel, abgerundet durch den endlich mal wieder etwas erfreulicheren Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga. „In den ersten fünf Minuten haben wir nur zugeschaut. Dann sind wir aufgewacht und haben es gut verteidigt. Außerdem haben wir schnell umschalten können und ein gutes, hartes Spiel abgeliefert“, sagte Cheftrainer Steven Reinprecht.

Statistik: Düsseldorfer EG – ERC Ingolstadt 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)
DEG/Tor: Haukeland (Quapp); Abwehr: Cumiskey, Postma – Wirth, McCrea – Akdag, Balinson – Ebner; Sturm: O’Donnell, Gaudet, Ehl – Borzecki, Angle, Richards – Gogulla, Rymsha, Blank – Üffing, Braun, Roßmy
Schiedsrichter: Schrader/Anderson
Tore: 0:1 (3:18) Ellis (Simpson, Agostino), 1:1 (18:53) Angle (McCrea), 2:1 (28:24) Gaudet (Cumiskey), 3:1 (44:31) Rymsha (Gaudet, McCrea), 4:1 (56:40) Rymsha (Cumiskey, Gogulla/5-6)
Zuschauer: 6474
Strafminuten: 4:4
Torschüsse: 20:36