Von Norbert Krings
Diesem Duell fiebern die ART Giants schon lange entgegen. Am Freitag (20 Uhr) kommt Phönix Hagen zum Derby ins CASTELLO Düsseldorf und wird viele eigene Fans mitbringen. Da Düsseldorfs Korbjäger aber rechtzeitig zum Jahresende den Schalter umlegen und im Dezember drei ganz wichtige Siege feiern konnten, ist die (Aufbruch-)Stimmung rund um die Mannschaft des neuen Trainers Achmadschah Zazaideutlich besser geworden und alles bei den ART Giants hofft auf ein Ausrufezeichen in Form eines Sieges gegen den Dauerkonkurrenten aus Hagen. Dazu benötigt die Mannschaft aus der NRW-Landeshauptstadt aber große Rückendeckung durch die eigenen Fans, die möglichst in Rekordzahl dabei sein sollen.
Am besten wäre es für das Spiel gegen Hagen natürlich gewesen, wenn die ART Giants am Sonntagabend in Trier ein noch besseres Ergebnis geholt hätten. Bei den Gladiators Trier lagen die Düsseldorfer Korbjäger lange klar zurück, kämpften sich in der Schlussphase aber immer mehr heran und hatten die Chance nach einem Steal auf drei Punkte Rückstand zu verkürzen. Doch dann ging der Ball genauso leicht wieder beim folgenden Angriff verloren. Am Ende stand eine 92:99-Niederlage auf dem Scoreboard beim Tabellen-Dritten. Die Überraschung, die noch einmal das Selbstbewusstsein vor dem Hagen-Spiel fünf Tage später gesteigert hätte, hatte es also nicht gegeben.
Die Mannschaft konnte trotzdem stolz auf die Leistung sein und sich fortan komplett auf das Spiel gegen Hagen konzentrieren. „Uns ist sehr bewusst, dass dieses Spiel nun sehr wichtig ist“, erklärt Shooting-Guard Paul Giese. „Es wird eine schwere Aufgabe, aber wenn wir so viele Zuschauer haben werden wie bei dem Krimi und dem Sieg gegen die Falcons aus Nürnberg kurz vor Weihnachten, sollten wir eine gute Chance haben. Auch wenn Hagen sehr viel Intensität mitbringt, müssen wir das matchen.“
„Seit dem Trainerwechsel und den Neuverpflichtungen haben wir eine ganz andere Mannschaft“
Auch Emil Marshall möchte das CASTELLO Düsseldorf zu einer Festung machen und unbedingt den so wichtigen Heimsieg gegen Hagen einfahren. Der Small Forward der ART Giants sagt aber auch, dass das komplette Team sehr gut performen muss, um die Hagener, einen Gegner dieses Kalibers, bezwingen zu können. „Seit dem Trainerwechsel und den Neu-Verpflichtungen haben wir aber echt eine ganz neue Mannschaft, und wir können jeden Gegner besiegen.“
Das Kompliment von Emil Marshall ging vor allem in die Richtung des Trainers, der frischen Wind und viel Energie mit nach Düsseldorf gebracht hat. Achmadschah Zazai weiß, dass noch schwere Aufgaben auf seine Mannschaft warten. „Die Saison ist noch sehr lang, und die guten Leistungen müssen bestätigt werden, was in Trier letztlich nur eingeschränkt gelang.“ Das schnelle Verkrampfen bei Rückständen gibt es laut dem Trainer der ART Giants nicht mehr. „Das haben wir abgeschafft“, sagt er. „Jetzt suchen die Jungs den besser postierten Gegenspieler und haben nicht mehr mit den eigenen Problemen zu tun.“ Zudem funktioniert auch die Defense besser. „Mir kann keiner erzählen, er könne nicht verteidigen – das ist eine Sache der Einstellung.“ Wer nicht richtig verteidige, spiele auch nicht.
„Gegen Nürnberg hatten wir endlich ein richtiges Heimspiel“
Aber Achmadschah Zazai weiß, dass sich seine Mannschaft weiter entwickeln muss. Es gebe in der Liga keine leichten Gegner, was für ihn bedeutet, dass nur der Klassenerhalt zählt. „Das ist schon schwer genug, alles andere ist Bonus“, sagt der Coach, der hofft, dass sich ein solcher Bonus bereits im Spiel gegen Hagen erkämpfen lässt. Dazu braucht die Mannschaft aber auch die Unterstützung. „Es ist cool, wenn die Leute uns unterstützen und wir gewinnen. Es wäre auch schön, wenn sie in die Halle kommen, wenn wir zuvor verloren haben.“ So hatte Zazai das Gefühl, dass seine Mannschaft erst beim Sieg gegen Nürnberg ein richtiges Heimspiel mit so gut gefüllten Rängen mit über 1.000 Zuschauern hatte. Wie sehr das geholfen hat, zeigt auch der knappe, erkämpfte, aber auch nicht unverdiente 76:74-Sieg.
Marin Petric schaut dem Spiel gegen Hagen auch sehr gespannt entgegen. „Wir hatten bisher in dieser Saison viel Pech mit Verletzungen, DJ Hanes und erneut Ajare Sanni fielen aus sowie einige Spiele haben wir unglücklich verloren. Ich bin froh, dass wir jetzt einen kleinen Lauf haben“, sagt der Sportdirektor der ART Giants, der so schnell wie möglich mit dem Team aus dem Keller herauskommen möchte. „Das Spiel gegen Hagen ist ein Derby, da rechnen wir mit einer vollen Halle. Und wir haben nun gezeigt, dass wir mit jedem Team der Liga mithalten können.“ Es wäre zudem sehr hilfreich, wenn die Düsseldorfer Fans ebenfalls dem anreisenden Hagener Publikum die Stirn bieten könnten.