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ART Giants packen die Pro A an

Tim Uhden: Wir haben uns für den Kampf entschieden

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Ein Zurück gibt es nicht mehr. Die Entscheidung ist gefallen, die ART Giants nehmen den Kampf an und bereiten sich akribisch auf die neue Saison in der zweithöchsten Basketball-Liga vor. Tim Uhden, der Vorsitzende der ART Giants berichtet in unserem Interview, wie umfangreich die Aufgaben, und wie hoch die Auflagen sind, die seit dem Aufstieg erfüllt werden müssen.

Tim Uhden, Vorsitzender der ART Giants schaut optimistisch in die Zukunft. Foto: ART Giants

Herr Uhden, werden Sie das Abenteuer ProA stemmen wollen?

Tim Uhden: Die Frage ist bereits beantwortet. Die Option, sich noch da noch irgendwie rauszuziehen und nicht in die ProA zu gehen, ist vorbei. Die Fristen sind abgelaufen. Wenn wir uns jetzt noch entscheiden würden, doch nicht mitmachen zu wollen, dann wären wir erster Absteiger und würden überhaupt nicht in der kommenden Saison spielen.

Wie viele Baustellen müssen Sie jetzt mit Ihrem Team anpacken?
Uhden: Grundsätzlich ist es erst einmal so, dass wir vor vier Wochen das Spiel gegen Ulm gewonnen haben und uns überhaupt mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Es sind nur vier Wochen, und wir haben versucht, alles anzustoßen, was auch nur geht. Aber es ist bis zum ersten Saisonspiel auch noch ein langer Weg zu gehen. Infrastrukturell ist es so, dass wir ins CASTELLO wechseln müssen. Das hat sich bereits geklärt. Da sind bereits mit D.Live die Termine der 17 Heimspiele geklärt. Wir benötigen einen Parkettboden. Der liegt von den damaligen Auftritten der Giants im CASTELLO noch verborgen und wird nun an diesem Wochenende aufgebaut. Das sind über 400 Quadratmeter, die wir uns ansehen müssen, ob irgendwo etwas repariert werden muss. Es müssen dann neue Linien drauf, weil sich das seit neun Jahren verändert hat. Da war damals beispielsweise die Zone noch trapezförmig. Grundsätzlich ist der Boden also vorhanden. Wir benötigen Standkörbe, die zwar auch vorhanden sind, aber nachgerüstet werden müssen. Da geht es um die 24-Sekunden-Anzeigen für die Spielzüge. Ansonsten bietet die Halle alles, was an infrastrukturellen Dingen erforderlich ist. Zusätzlich benötigen wir allerdings dann die Leute, die diese Möglichkeiten dann auch an den Spieltagen bespielen. VIP-Raum, Catering und an vieles mehr muss gedacht werden.

Das heißt, es ist viel zu tun…
Uhden: Es sind so viele einzelne Dinge zu tun, dass wir Gruppen gebildet haben, die sich um diese inhaltlichen Dinge kümmern und dafür verantwortlich sind, das zu realisieren. Es wird sich zeigen, ob wir das personell umsetzen können. Ehrenamtlichkeit ist ja nicht erst seit gestern ein Problem. Inwiefern wir da Leute in größerem Umfang noch mobilisieren können, wird sich zeigen. Das ist aber alternativlos, und wir müssen es irgendwie hinkriegen. Das gelingt anderen Vereine auch. Zum Beispiel muss in Leverkusen und Hagen auch der Parkettboden jedes Mal auf- und wieder abgebaut werden. Und das dauert auch bei einer routinierten Crew mindestens drei Stunden. Das ist nicht ohne, was wir uns da zumuten.

Gibt es von der Stadt genügend Unterstützung?
Uhden. Ja, das ist so. Da können wir uns wirklich nicht beschweren. Zudem muss ich in Lars Wismar von D.Sports auch einen Menschen hervorheben. Seine Hilfsbereitschaft ist wirklich großartig. Ohne ihn wäre das so nicht realisierbar gewesen, weil er sich da super mit hineinhängt. 

Andrius Mikutis hat für die ProA bereits einen neuen Vertrag unterschrieben. Foto: Kenny Beele

Wie sieht es sportlich aus? Was wird personell verändern?
Uhden: Der Trainer Florian Flabb wird bleiben, in Andrius Mikutis hat auch ein Leistungsträger bereits unterschrieben. Ansonsten ist es unser Ziel, einen Großteil der Mannschaft zu halten. Ob uns das gelingen wird, muss sich zeigen, weil einige andere Klubs an unseren Spielern rumgraben. Man muss das ganz realistisch sehen. Die in der Pro A etablierten Vereine in der ProA haben finanziell ganz andere Möglichkeiten als wir. Wir müssen im Prinzip schauen, wie wir das machen. Wahrscheinlich hatten wir auch in der ProB in der abgelaufenen Saison den günstigsten Kader. Wir wollen schauen, dass der Trainer mit einem glücklichen Händchen wieder eine hungrige Mannschaft zusammenstellt, die sich gut versteht und in der ProA bestehen kann. Ich weiß aber nicht, was bis Oktober noch passiert.

Vielleicht finden Sie ja noch geeignete, weitere Sponsoren…
Uhden: Wir wissen nicht, was da möglich ist. Vielleicht finden wir tatsächlich noch weitere Sponsoren, die uns unterstützen wollen. Wir sind immer seriös unterwegs gewesen, das heißt, unsere Planung basiert auf dem, was wir Stand heute haben und nicht auf dem, was wir meinen, irgendwann vielleicht in Händen zu halten.

Das Gerücht, dass ein neuer, großer Sponsor aufgetaucht ist, scheint also nicht der Wahrheit zu entsprechen?
Uhden: Ich weiß jetzt nichts von einem großen Sponsor. Wir sind in Gesprächen, und ganz viele Leute reden mit möglichen Unterstützern. Wir haben natürlich mit den etablierten Playern Vereinbarungen, und es sind auch zwei, drei neue Sponsoren hinzugekommen. Wir bemühen uns, die Gespräche auch zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Wir planen nicht so, dass wir auf vielleicht mögliche Summen spekulieren. Auch für mich hängt da etwas dran. Ich bin der Vorsitzende und geschäftsführender Vorstand und hafte auch. Also irgendwelche Sperenzchen wie vielleicht in der Vergangenheit wird es nicht geben. Auch für die Leute, die hier mitarbeiten, wäre das ein absolutes „No Go“ und wird bei uns niemals passieren. Und wenn man in die Historie schaut, ist das für Düsseldorf doppelt wichtig. 

Haben Sie derzeit überhaupt noch Zeit, nach links und rechts zu schauen?
Uhden: Nein, ich mache seit vier Wochen nichts anderes mehr. Aber mir war das klar, was das bedeutet. Wir werden schauen, was passiert. Was wäre denn die Alternative gewesen? Wenn wir in dieser Euphorie gesagt hätten, wir machen es nicht, weiß man nicht, was passiert wäre. Dann wäre es vielleicht bergab gegangen. Die Frage stellt sich, wann man eine solche Chance noch einmal erhalten hätte. Vielleicht klappt die ProA wirtschaftlich besser als die ProB mit dem einen oder anderen neuen Sponsor. Wir werden das angehen und hoffen, dass wir uns etablieren können. Dann haben wir es auf jeden Fall versucht. Aber es muss uns jetzt gelingen, die Leute ins CASTELLO zu bekommen. Das sollte auch jedem klar sein.

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