D.SPORTS

Home of Sports

ART Giants: Mehr Gänsehaut geht nicht!

Basketball-Krimi mit Klassenerhalt nach 3. Verlängerung

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die ART Giants haben es geschafft. Doch die Begriffe Spannung, Dramatik und Krimi können bei weitem nicht das wiedergeben, was am Samstagabend im CASTELLO Düsseldorf passiert ist. Erst nach der 3. Verlängerung in einem nervenaufreibenden Spiel mit ständig wechselnden Führungen haben sich die Düsseldorfer Basketballer den Triumph über den unumstrittenen Tabellenführer der 2. Liga ProA, Rasta Vechta, und damit den Klassenerhalt beim 115:112 gesichert. Erst einmal wurde gefeiert, aber auch schon über die guten Perspektiven für die nächste Saison nachgedacht, denn auch die Basketball-Fans in Düsseldorf scheinen die Mannschaft immer besser anzunehmen.

Die knapp 1.200 Zuschauer, die zu diesem Spiel ins CASTELLO Düsseldorf gekommen waren, konnten sich nach dem ersten Viertel vieles vorstellen. Aber dass ihre Mannschaft am Ende gegen Rasta Vechta triumphieren würden, war ganz weit weg. Denn der eindeutige Spitzenreiter der Liga und Favorit für die Play-offs führte zu Beginn des zweiten Viertels mit 25:9. „Wenn du im ersten Viertel gegen den Tabellenführer so deutlich zurückliegst, gibt es viele Situationen, in denen man sich dann aufgeben könnte“, sagte ART Giants-Trainer Florian Flabb. Es kam aber anders, sein Team kam im zweiten Viertel heran und lieferte sich bis zum Ende mit großem Kampfgeist und inzwischen erwachter Entschlossenheit eine offene Feldschlacht mit dem Favoriten.

Jeder Punkt wurde auch auf der Bank gefeiert. Foto: Kenny Beele

Es ging buchstäblich um jeden Punkt, die ART Giants übernahmen durch den diesmal absolut überzeugenden starken Daniel Mayr (15 Punkte und 10 Rebounds) die Führung beim 75:74, und am Ende der regulären Spielzeit ging es mit 80:80 in die Overtime. Dass noch zweite weitere Verlängerungen anstanden, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen. Es ging hin und her und es wurde historisch. Am Ende triumphierten die ART Giants, weil nicht nur Point Guard Ryan Richmond einen großen Tag hatte und die Verantwortung im Offensivspiel übernahm und zum entscheidenden Dreier traf, sondern die Mannschaft auch Teamgeist an den Tag legte, der kaum zu überbieten war und die Fans die Unterstützung lieferten, die zu dieser Überraschung nötig war.

Trainer Florian Flabb hat in dieser Saison schon so viel mit dieser Mannschaft erlebt, so dass er sich von Rückschlägen nicht verrückt machen ließ und bis zum Ende an sein Team geglaubt habe. So waren es auch Dankesworte, die Flabb an seine Spieler und alle im Verein richtete, die an diesem so wichtigen Erfolg mitgewirkt haben.

Ryan Richmond sorgte mit einem Dreier für die Entscheidung. Foto: Kenny Beele

„Zunächst möchte ich Allen im Verein danken und freue mich für die gesamte Organisation über diesen wichtigen Schritt. Was wir heute geschafft haben, ist ein riesengroßer Erfolg“, sagte der Trainer. „Meinem Team kann ich nur gratulieren, die Jungs haben wirklich alles auf dem Parkett gelassen.“ Und die Fans auf den Rängen haben auch alles bis zur endgültigen Schlusssirene gegeben.

Düsseldorf muss sich als Basketball-Standort etablieren

„Es war ein hartes Stück Arbeit, am Ende hat sich unser Einsatz ausgezahlt“, sagte Flabb und meinte damit vor allem den Klassenerhalt. „Unser Plan, mit dem wir in die Saison gegangen sind, ist aufgegangen.“ Selbst die zwischenzeitliche Niederlagenserie habe die ART Giants nicht stoppen können, sondern man sei sogar gestärkt daraus hervorgegangen, weil sich das Team und der Trainer nicht auseinanderdividieren ließen. Spiele, die in der Hinrunde mit minus 20 verloren wurden, waren in der Rückrunde deutlich enger gestaltet oder sogar zum Vorteil der ART Giants entschieden worden. Mit ein wenig mehr Glück hätte der Weg sogar noch in die Play-offs führen können, ohne überheblich zu werden.

Flabb ist beeindruckt von seinen Spieler, die über ein gutes „Mind-Set“ verfügen und harte tägliche Arbeit geleistet haben. „Wir haben sehr viel competative Charaktere im Team, die immer gewinnen wollen“, sagte Flabb. „Wir haben eine Idee, und egal wer da ist, wir versuchen sie umzusetzen.“ Er habe in der Saison so viel erlebt, dass man schon fast abstumpft, was großartige Korberfolge oder unnötige Ballverluste angeht. Nur so konnte er auch die drei Verlängerungen durchhalten, und an der Seitenlinie angesichts einiger umstrittener Schiedsrichterentscheidungen so ruhig zu bleiben.

Nicht immer völlig gelassen: Trainer Florian Flabb. Foto: Kenny Beele

Über die Zukunft und die nächste Saison kann Florian Flabb noch nicht viel sagen. „Das ist der nächste Schritt, und wir werden in den nächsten Wochen so viele Gespräche wie möglich führen“, sagt er und bringt auch das Budget des Vereins ins Gespräch. „Es wäre schön, einige Gesichter auch in der kommenden Saison wiederzusehen.“ Inwiefern das möglich ist, muss man schauen, da sich die Spieler im Schaufenster bewegt hätten und vielleicht auch woanders begehrt sein werden. „Aber wir sollten wieder hungrige Leute entdecken, die sich bei uns weiterentwickeln möchten.“ Der Trainer der ART Giants hat erneut bewiesen, dass er Spieler besser machen und ein erfolgreiches Team entwickeln kann. Aber auch bei den Zuschauerzahlen ist eine schöne Tendenz nach oben zu erkennen, die weiter ausgebaut werden sollte. „Denn am Ende geht es darum, sich in Düsseldorf weiter als Basketball-Standort zu etablieren“, sagt Florian Flabb.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter