D.SPORTS

Home of Sports

ART Giants holen die Sterne vom Himmel

Nach dem Aufstieg nun den Titel in der 2. Liga ProB?

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Wer zum Saisonstart auf den Aufstieg der ART Giants in die 2. Basketball-Bundesliga ProA gewettet hätte, wäre jetzt ein reicher Mann. Die Mannschaft um Andrius Mikutis, Lennart Boner und Booker Coplin hat geschafft, was kaum jemand diesem Team zugetraut hätte und nach der ersten Saisonhälfte schier unerreichbar schien. Florian Flabb hat eine Mannschaft zusammengeschweißt, die mit großer Energie, Teamgeist und dem Glauben, die Sterne vom Himmel holen zu können, Historisches erreicht hat – den Aufstieg, mit dem niemand gerechnet hat. Jetzt soll es auch die Meisterschaft in der ProB werden.

Wenn es schon am Freitag in der eigenen Halle weitergeht mit dem ersten Spiel gegen die Dresden Titans wird noch längst nicht alles an Adrenalin aus den Körpern der Düsseldorfer nach diesem Triumph im dritten Spiel gegen die Orange Acedemy gewichen sein. Der 86:71-Heimsieg gegen das Nachwuchsteam des Bundesligisten war eine tolle Leistung vor allem auf nervlicher Ebene. Denn es war kein Tag für die ART Giants, an dem jeder Wurf saß.

„Es ist der Wahnsinn“, sagt auch Trainer Florian Flabb. Der Frühaufsteher hatte auch am Montagmorgen noch eine etwas heisere Stimme, als er über den glorreichen Nachmittag in der Comenius-Halle berichtete. „Ich kann das Ganze immer noch gar nicht richtig bewerten“, sagte Flabb. „Das wird uns wahrscheinlich erst in ein paar Wochen bewusst, was wir da geleistet haben. Es ist ein unglaubliches Gefühl der Freude.“ Dass die Mannschaft immer auf dem richtigen Weg in diesem dritten Spiel war, dieses Gefühl hatte der Trainer die gesamten 40 Minuten effektiver Spielzeit.

Florian Flabb hat den richtigen Plan entwickelt. Foto: Kenny Beele

„Wir hatten viel mehr Energie im Spiel als noch in Ulm und haben trotzdem noch viele offene Würfe nicht getroffen.“ Die Möglichkeiten hatten sich die Düsseldorfer in Ulm gar nicht herausgespielt. „Irgendwann in unserem Spiel kommt dann der Moment, wo diese Bälle auch in den Korb gehen.“ Seine Spieler hätten an den Plan geglaubt, „der offensichtlich funktioniert hat“.

Der Schlüssel zum Sieg war also die großartige Defensivarbeit, mit der dem Gegner die Stärken genommen wurden. „Wir haben dann den kühleren Kopf bewahrt und konnten uns auch absetzen“, sagte Flabb. „Als wir dann 16 Punkte zwischendurch vorne lagen, konnten wir dann daran glauben, dass der Erfolg möglich war.“ 

Jetzt kommt noch das Finale. „Die Jungs waren alle noch ein wenig draußen, um zu feiern, und erst am Mittwoch geht es sportlich mit dem nächsten Training weiter“, kündigte Flabb an, bevor dann am Freitag das erste Finalspiel gegen Dresden ansteht. Für die Auswirkungen, was der Aufstieg bedeutet, ist Flabb nicht allein zuständig. „Da machen sich auch andere im Verein und in der Stadt Gedanken“, sagt der Trainer. „Alles ist jetzt offiziell, und da laufen wohl auch die Gespräche.“

Die Saison wird für den Erfolgstrainer unvergesslich bleiben. Schließlich ist es seine erste in der 2. Basketball-Bundesliga ProB gewesen. An Aufstieg hat er zum Start der Saison nie gedacht. „Nein, so vermessen war ich nicht, ich hatte gehofft, dass wir den Klassenerhalt so schnell wie möglich schaffen“, sagte Florian Flabb, der unglaublich stolz auf die Leistung seiner Mannschaft ist, die wahrlich gezeigt hat, was in ihr steckt.

Gigantischer Jubel in der Halle, dass das unmöglich scheinende erreicht wurde

Als die Schlusssirene in der Comenius-Halle ertönte, gab es kein Halten mehr. Alle Akteure der ART Giants und das Trainerteam rannten aufs Spielfeld, bejubelten den wichtigen Heimsieg gegen Ulm und feierten gemeinsam mit den Fans den damit verbundenen sportlichen Aufstieg in die zweitklassige ProA.

Die Gäste hatten den besseren Start hingelegt. Die junge Mannschaft aus Ulm präsentierte sich abermals treffsicher von der Dreierlinie und sie zwangen das Heimteam früh beim Stand von 14:7 für Ulm zur ersten Auszeit. Die Düsseldorfer bekamen die anfängliche Schwäche in den Griff und mit einem knappen 17:18-Rückstand ging es ins zweite Viertel.

Florian Flabb bedankte sich bei jedem einzelnen seiner Spieler. Foto: Kenny Beele

Das Spiel blieb verteilt, Ulm legte eine sehr aggressive Verteidigung an den Tag, was den Düsseldorfern spürbar zu schaffen machte und Auswirkungen auf die Treffsicherheit hatte. Durch die gute Defensivarbeit und die Energie von Mark Gebhart im Zug zum Korb konnten die Platzherren Boden gut machen und kurz darauf die Führung übernehmen. Zur Pause lagen die Düsseldorfer 35:33 vorne.

Das Selbstvertrauen und die Energie, die die ART Giants mit aus der Kabine brachten, waren dann entscheidend für den Ausgang dieses Halbfinalspiels. Durch starkes Teamplay bauten die ART Giants ihre Führung weiter aus, ehe endlich auch der Knoten bei US-Amerikaner Booker Coplin aufging, der aus weiter Ferne einen Dreier traf und sein Team mit 45:38 in Führung brachte. Jetzt lief es bei den Gastgebern und mit 61:50 ging es ins Schlussviertel, in dem die ART Giants dann früh den Deckel draufmachten.

Das Flabb-Team spielte auch mit dem Erfolg vor Augen weiter diszipliniert und vor allem sportlich überzeugend. Diesen Sieg ließen sich die ART Giants dann nicht mehr nehmen. „Letztlich konnten wir vor allem den Heimvorteil in dieser Serie für uns nutzen“, sagte der Trainer. „Dieser Erfolg ist wirklich unglaublich, wir sind unfassbar glücklich über den Einzug ins ProB-Finale.“

ART Giants: Coplin (26), Gebhardt (15), Aunitz (10), Boner (10), Mikutis (9), Lollis Jr. (8), Mpacko (8), Pook, Uzoma, Engelhardt, und Pobric

Nach dem Spiel galt es nur noch ausgelassen zu feiern. Foto: Kenny Beele

 

 

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter