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Appelkamp erlöst Fortuna in letzter Sekunde

Rösler-Team besiegt Karlsruhe mit 3:2

Uwe Rösler springt in die Arme von Emma Iyoha. Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf bleibt im Aufsteigsrennen. Mit einem glücklichen 3:2-Erfolg gegen den Karlsruher SC bewies das Rösler-Team, dass es die Träume über die Rückkehr in die Bundesliga noch längst nicht aufgegeben hat. Shinta Appelkamp traf zum Sieg in der allerletzten Sekunde.

Trainer Uwe Rösler hat sich für eine Aufstellung entschieden, die nicht Offensive um jeden Preis verhieß. Adam Bodzek kehrte in die Startaufstellung zurück, die sich gegenüber der vom Spiel in Paderborn auf zwei Positionen unterschied. Felix Klaus von Anfang an, dafür saßen Brandon Borello und Jakub Piotrowski zunächst auf der Bank. Im Sturmzentrum erhielt erneut Dawid Kownacki das Vertrauen. Bei den Gästen aus Karlsruhe kamen Torjäger Philipp Hofmann sowie Marco Thiede (rechter Flügel) im Vergleich zum Spiel beim Hamburger SV am Donnerstag zurück in die Mannschaft.

Die Gastgeber versuchten sofort, aufs Tempo zu drücken, legten mit Kombinationsfußball los und drängten den Gegner in die eigene Hälfte zurück. Kristoffer Peterson hatte dann die erste klare Möglichkeit, als er einen geschickt zurückgespielten Ball von Felix Klaus nicht richtig traf. Die kalte Dusche gab es dann beim folgenden Konter. Marco Thiede wollte in der Mitte Philipp Hofmann anspielen. Der KSC-Stürmer irritierte offensichtlich Kevin Danso so sehr, dass diesem ein Eigentor zur 1:0-Führung der Gäste unterlief.

Fortuna schüttelte den Schock schnell ab und hatte ihrerseits die Ausgleichchance gleich mehrfach in der zwölften Minute. Letztlich wurde nach einem abgewehrten Schuss von Marcel Sobottka der Schlenzer von Edgar Prib von Marvin Wanitzek kurz vor der Linie geklärt. Aber auch die Karlsruher blieben gefährlich. Wanitzek schoss aber aus guter Position weit über das Tor. Der KSC griff jetzt deutlich früher an als zu Beginn und machte es den Gastgebern schwer, einen geordneten Spielaufbau zu organisieren.

Der Schwung der Anfangsphase war weg

Es dauerte eine lange Zeit, bis Fortuna endlich mal wieder gefährlich wurde. Doch der Ausgleich war dann eher ein Geschenk. Ex-Fortune Philpp Heise foulte Felix Klaus so ungeschickt und unnötig, dass Schiedsrichter Alt sofort auf Elfmeter entschied. Nach kurzer „Video-Pause“ führte Dawid Kownacki aus und traf zum 1:1 (35.), was in dieser Phase eher glücklich für die Düsseldorfer war.  Viel besser wurde das Spiel der Gastgeber auch nach dem Ausgleich nicht. Der Schwung der Anfangsphase war nicht mehr zu sehen. So ging es insgesamt leistungsgerecht mit 1:1 in die Pause.

Uwe Rösler hatte zum Ende der Pause ein längeres Gespräch mit Kenan Karaman und Rouwen Hennings geführt, wechselte aber mit Wiederanpfiff noch nicht. Und so wurde das Spiel der Gastgeber zunächst nicht zielstrebiger. Den Kampfgeist konnte man den Fortunen zwar nicht absprechen, aber von zündenden Ideen war wenig zu sehen. Und dann änderte Rösler seine Sturmbesetzung, brachte die beiden angesprochenen Stürmer. Und die Karlsruher wirkten plötzlich etwas müde und hatten deutlich mehr Probleme, ihr Spiel durchzuziehen.

Felix Klaus hatte nach einem guten Zusammenspiel von Peterson und dem durchgestarteten Koutris die erste klare Möglichkeit der zweiten Hälfte (59.). Er konnte aber den Ball per Kopf nicht richtig platzieren und KSC-Keeper Marius Gersbeck wehrte das Leder ab. Es dauerte wieder lange, bis die Fortuna gegen den nachlassenden Gegner gefährlich wurde. Der bis dahin starke Wanitzek verlor den Ball, Karaman flankte nach innen, wo Hennings mit der Hacke auf den gerade eingewechselten Brando Borello vorlegte. Der Australier verwandelte am langen Pfosten zum 2:1.

Iyoha trifft vor dem Siegtor die Unterkante der Latte

Lange hatte die Führung nicht Bestand , weil ein Fehler erneut reichte, um den Gegner wieder ins Spiel zu bringen. Die unglückliche Abwehr im Strafraum von Luka Krajnc brachte Philip Hofmann zu Fall. Schiedsrichter Alt zögerte keinen Moment und entschied erneut auf Elfmeter. Marvin Wanitzek verwandelte zum 2:2 (80.). Jetzt wurden auch die Beine der Fortuna schwer und die Angriffe, die ein wenig Gefahr versprachen,  weniger. Hennings hatte dann nach 86 Minuten die große Chance, nachdem ihn Borello schön freigespielt hatte. Doch Hennings rutschte aus, als er den gegenerischen Torhüter umkurven wollte.

Die Sekunden verstrichen und die letzten Hoffnungen, den Aufstiegskampf noch spannend zu machen, wurden immer weniger. Als dann in den ersten vier Minuten Nachspielzeit nichts mehr passiert war, schien alles nur auf einen Punkt hinauszulaufen. Dann aber kam Emmanuel Iyoha auf der rechten Seite zum Abschluss und traf die Unterkante der Latte. Shinta Appelkamp nahm den Ball am langen Pfosten auf, traf noch zum 3:2 und hält die Aufstiegshoffnung tatsächlich noch am Leben.

Statistik
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Danso, Krajnc, Koutris – Bodzek (71. Appelkamp) – Sobottka, Prib (57. Karaman) – Klaus (82. Iyoha), Peterson (71. Borello) – Kownacki (57. Hennings)
Kader: Wolf – Klarer, Hartherz, Piotrowski
Karlsruhe: Gersbeck – Jung (72. Batmaz), Kobald, Wimmer, Heise (77- Gordon) – Gondorf, Breithaupt (77. Galjen) – Thiede, Wanitzek, Lorenz (69. Kother) – Hofmann
Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)
Zuschauer: 0
Tore: 0:1 (9. Eigentor) Danso, 1:1 (35. FE) Kownacki, 2:1 (73.) Borello, 2:2 (80.FE) Wanitzek
Gelbe Karten: Sobottka (5.) , Krajnc (2.) / Gondorf, Galjen
Beste Spieler: Klaus, Bodzek / Gondorf, Thiede
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna zeigte wieder ein große Moral, spielte zwar nicht gut, kämpfte aber bis zum Ende und glaubte an den Erfolg. Gegen einen geschickt agierenden Gegner hatte das Rösler-Team dann auch mal das Glück auf seiner Seite. Hoffnungsträger Shinta Appelkamp traf dann zum erlösenden und letztlich auch verdienten Erfolg.

Stimmen:
„Ich habe ein wenig getanzt nach meinem Tor für meinen Vater und meine kleine Cousine. Das war eine tolle Leistung der Mannschaft“.
Brandon Borello, Torschütze zum 2:1 von Fortuna

„Das war eine extrem dramitische Schlussphase – wohl das Spannendste, was ich bisher in meiner Karriere erlebt habe. Der Trainer hat mir immer gesagt, dass ich im Strafraum durchlaufen soll. Ich weiß nicht mehr, wie ich den Ball reingedrückt habe – jedenfalls nicht mit der Hand.“
Shinta Appelkamp, Siegtorschütze der Fortuna

„Man zittert von draußen die letzten Minuten mit. Das war so erlösend, dass wir das noch geschafft haben. Im Großen und Ganzen nehmen wir den Sieg gerne mit, und er war trotz des späten Zeitpunkts des Tores verdient. Wir haben aber noch genug Arbeit vor uns.“
Adam Bodzek, Kapitän der Fortuna

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