„Diese DEG hat eine volle Hütte verdient“

Ganz gleich, wie das Spiel heute Abend endet. Eins hat die DEG schon jetzt geschafft: Sie hat alle Erwartungen an sie übertroffen. Es ist einfach nicht fair, dass ihre Leistungen zuletzt von so wenig Fans wertgeschätzt worden sind.

Abstiegskandidat. Keine Frage. Mit Glück vielleicht frühzeitiger Klassenerhalt. Mehr nicht. Die Meinung über diese Truppe aus Düsseldorf war eindeutig. Vor Saisonbeginn. Angesichts überschaubarer finanzieller Mittel im Ligavergleich und eines mal wieder runderneuerten Kaders, sei mehr nicht drin für die DEG. Da waren sich alle Experten einig.

Wie falsch sie doch lagen! Heute Abend spielt die DEG im Play-off-Viertelfinale im heimischen PSD BANK DOME gegen Titelkandidat München. Wer bitte hätte das vergangenen Herbst ernsthaft für möglich gehalten? Und dass das Team von Trainer Harry Kreis sogar mit den hochbezahlten Jungs aus dem Süden mithalten kann, war schon in Spiel eins am Sonntag zu sehen.

Es wird das fünfte Spiel in der Post Season für die DEG. Und wenn es nur ansatzweise so begeisternd wird, wie die ersten vier, dann wird’s wieder ein Eishockeyfest. Allein die Serie gegen Nürnberg war aufregend, erfrischend, spannend und hoch emotional zugleich. 

Nur wieso bitte kamen gerade einmal läppische 5.800 Fans zum Heimspiel vergangenen Donnerstag in den Dome? 

Um ein Team zu unterstützen, das sich voll reinhängt, und sich auch nicht von zahlreichen Verletzungen und Ausfällen unterkriegen lässt. Das einfach weitermacht, obwohl in Nowak, Ebner und Cumiskey die stärksten Abwehrspieler zuletzt fehlten. Das längst gezeigt hat, dass die Einstufung als Abstiegskandidat ein Trugschluss war. Das allen Widerständen bislang getrotzt hat. 

Und das im Übrigen attraktives Eishockey gespielt hat. Mit echten Typen wie Fischbuch, D’Amigo oder O’Donnell und vielen mehr…

Diese DEG hat eine volle Hütte heute Abend verdient. 5.800 Fans nach dieser Saison waren eine Beleidigung. Eine schallende Ohrfeige, die diese Mannschaft nicht verdient hat. 

Das Weiterkommen gegen Nürnberg war die erste Play-off-Serie, die die DEG seit sieben Jahren gewinnen konnte. Erst die zweite seit dem Ausstieg der Metro vor einem Jahrzehnt. Das nur mal so am Rande, um die Dimension gerade zu rücken. Da haben DEG-Mannschaften in anderer, deutlich prominenterer Besetzung in den vergangenen Jahren viel weniger erreicht. 

Wer heute Abend nicht im PSD BANK DOME aufschlägt, hat kein Herz für das Düsseldorfer Eishockey.

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